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Mindestlohn: procontradebatte sinnlos?
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:32 Fr 06.12.2013
Autor: sinnlos123

Hallo,

wir haben grade in VWL das Thema Mindestlohn und sollen eine sehr differenzierte pro und contra Liste erstellen aus "vwl"er Sicht. (warum "": imo ist vwl so breit gefaechert, dass es Quatsch ist nur Oekonomische Argumente aufzuzaehlen, da alles miteinander verzahnt ist).

So, mein Lehrer besteht auf eine sehr differenzierte Liste, allerdings hat er auch eingestanden, dass man nichts berechnen kann auf Grund fehlender Daten. (14% sind zwar Betroffen, jedoch finde ich nirgends ihren avg-Lohn und auch nicht eventuelle Steuer%erhoehungen).

Das heisst das wird ein einziges Gelaber ueber "Fakten", wie man es taeglich im Fernsehen bei ntv-duell oder hassenichgesehen sieht.

Daraus wird sich ergeben, dass Probieren ueber studieren geht und daher der ganze Aufwand zur Erarbeitung solcher Argumente auch aus volkswirtschaftlicher Sicht (der einzelne Haushalte wie meinen inbegreift) ein einziges Kosten/Nuzen-Desaster ist.

Weil selbst die Empiriker sich streiten ueber das Thema gehe ich einfach davon aus, das dies auch keine fruchtvolle Diskussion sein kann, nicht mit 0815 Schuelern.


SOoooo:

Das soll hier aber nicht ein einziger rant sein, daher moechte ich logisch hinreichend Begruenden, warum eine Abwaegung der Vor- und Nachteile des Mindestlohn als einzige zur Diskussion stehende Veraenderung zu nichts fuehren kann und man am Ende genau da steht wie am Anfang.

Zunaechst nehmen wir ein Beispielargument wie:
Die die arbeiten, und vorher wenig verdient haben(14% derer die arbeiten) verdienen mehr Geld.

1. Konsequenz: 14% verdienen mehr Geld.

Folgekonsequenz:
Wenn 14% der gesamten Arbeit hoeher bezahlt wird, wird auch die gesamte Arbeit hoeher bezahlt.
Wenn Arbeit hoeher bezahlt wird steigen auch die Preise, da kein Unternehmen auf seine Gewinnmarge verzichtet.

Wenn die Preise steigen, hat das mehr verdiente Geld keinen hoeheren Wert ausgedrueckt in Ware/Lohn.

Man sieht also, rein logisch gesehen tut sich da nichts, und auch fuer all die andern Argumente gibt es IMMER ein Gegenargument.

Na gut, vielleicht gefaellt mir das Fach auch nicht ;)

Aber mal im Ernst, ist es nicht Quatsch den Mindestlohn rein "volkswirtschaftlich" zu diskutieren? (was immer das heissen mag)

        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:07 Sa 07.12.2013
Autor: Josef

Hallo,


zuerst eine Definition von:


"Mindestlohn,

im engeren Sinn eine gesetzlich, im weiteren Sinn auch eine durch Tarifvertrag festgelegte Untergrenze für den von privaten Unternehmen, öffentlichen und sonstigen Arbeitgebern zu zahlenden Lohn.

Mit Mindestlöhnen wird angestrebt, eine Einkommenshöhe der Arbeitskräfte zu gewährleisten, die für eine als mindestens erforderlich erachtete (Güter-)Versorgung ausreichend ist.

Gesetzliche Mindestlöhne gibt es in vielen der wirtschaftlich führenden Länder, etwa in den USA sowie in den meisten EU-Mitgliedsstaaten (nicht in Deutschland, Österreich, Italien, Dänemark, Finnland, Schweden und Zypern). Ein tarifvertraglich bestimmter Mindestlohn kann in Deutschland unter bestimmten Bedingungen von der Bundesregierung für allgemein verbindlich erklärt werden. Am 1. 7. 2013 gab es in Deutschland allgemeinverbindliche Mindestlöhne für die Abfallwirtschaft, das Bauhauptgewerbe, das Dachdeckerhandwerk, das Elektrohandwerk, die Gebäudereinigung, das Maler- und Lackiererhandwerk, die Pflegebranche, Sicherheitsdienstleistungen und die Zeitarbeit."

Quelle: Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010



"Mindestlöhne am Arbeitsmarkt

Prinzipiell entspricht diese Tatsache dem Mindestpreis.

1. Soweit der Mindestlohn eingehalten wird, wächst der Lohnsatz der Beschäftigten von [mm] l_0 [/mm] bis [mm] l_M. [/mm]

2. Gleichzeitig wird jedoch das Beschäftigungsvolumen von [mm] A_0 [/mm] auf [mm] A_1 [/mm] reduziert.

3. Zu dem neuen Lohnsatz wollen aber nicht [mm] A_1 [/mm] , sondern [mm] A_2 [/mm] arbeiten.

4. Dieser Umstand reizt die arbeitswilligen, aber arbeitslosen Personen dazu, ihre Arbeitskraft zu einem Lohnniveau unterhalb des Mindestlohnes anzubieten (Schwarzarbeit).


Unterstellen wir, dass die Löhne aus guter Gesinnung, nämlich um den Arbeitnehmern möglichst hohe Einkommen zuzuordnen, oberhalb des Gleichgewichtspreises vereinbart oder fixiert worden sind, so ist mit guter Gesinnung noch nicht bewiesen, dass etwas objektiv Richtiges getan wurde. Der Gesinnungsethik muss deshalb die Erfolgsethik prüfend zur Seite gestellt werden. Nun wissen wir aber, dass die Unternehmer als Nachfrager von Arbeit von uns Verbrauchern letztendlich gezwungen werden, die jeweils preiswertesten Faktoren einzusetzen. Wird durch Preise oberhalb des Marktpreises der Faktor Arbeit künstlich verteuert, so wird der Unternehmer auf möglicherweise preiswerteres Kapital ausweichen. Maßgebliche Anteile der nunmehr seit Jahren bestehenden hohen Arbeitslosigkeit beruhen auf diesem Aspekt. Nicht in ihrer Gänze, wohl aber zu einem hohen Grade ist sie der Preis für ein insgesamt hohes Lohnniveau der Arbeitsplatzbesitzer."

Quelle: Sander Volkswirtschaft; 3. Auflage; efv Achim; Seite 140/141; ISBN 3-8168-1073-X


Viele Grüße
Josef



Bezug
        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:31 Sa 07.12.2013
Autor: Diophant

Hallo,

> wir haben grade in VWL das Thema Mindestlohn und sollen
> eine sehr differenzierte pro und contra Liste erstellen aus
> "vwl"er Sicht. (warum "": imo ist vwl so breit gefaechert,
> dass es Quatsch ist nur Oekonomische Argumente
> aufzuzaehlen, da alles miteinander verzahnt ist).

>

> So, mein Lehrer besteht auf eine sehr differenzierte Liste,
> allerdings hat er auch eingestanden, dass man nichts
> berechnen kann auf Grund fehlender Daten. (14% sind zwar
> Betroffen, jedoch finde ich nirgends ihren avg-Lohn und
> auch nicht eventuelle Steuer%erhoehungen).

>

> Das heisst das wird ein einziges Gelaber ueber "Fakten",
> wie man es taeglich im Fernsehen bei ntv-duell oder
> hassenichgesehen sieht.

Nein, durchaus nicht, wenn man es ernsthaft betreibt.

> Daraus wird sich ergeben, dass Probieren ueber studieren
> geht und daher der ganze Aufwand zur Erarbeitung solcher
> Argumente auch aus volkswirtschaftlicher Sicht (der
> einzelne Haushalte wie meinen inbegreift) ein einziges
> Kosten/Nuzen-Desaster ist.

>

> Weil selbst die Empiriker sich streiten ueber das Thema
> gehe ich einfach davon aus, das dies auch keine fruchtvolle
> Diskussion sein kann, nicht mit 0815 Schuelern.

Und weshalb nicht?

>

> SOoooo:

>

> Das soll hier aber nicht ein einziger rant sein, daher
> moechte ich logisch hinreichend Begruenden, warum eine
> Abwaegung der Vor- und Nachteile des Mindestlohn als
> einzige zur Diskussion stehende Veraenderung zu nichts
> fuehren kann und man am Ende genau da steht wie am Anfang.

>

> Zunaechst nehmen wir ein Beispielargument wie:
> Die die arbeiten, und vorher wenig verdient haben(14%
> derer die arbeiten) verdienen mehr Geld.

>

> 1. Konsequenz: 14% verdienen mehr Geld.

>

> Folgekonsequenz:
> Wenn 14% der gesamten Arbeit hoeher bezahlt wird, wird
> auch die gesamte Arbeit hoeher bezahlt.
> Wenn Arbeit hoeher bezahlt wird steigen auch die Preise,
> da kein Unternehmen auf seine Gewinnmarge verzichtet.

Und hier kommt dein Denkfehler ans Tageslicht: du vergisst einfach mal eben das Grundprinzip der freien Marktwirtschaft, wonach Angebot und Nachfrage den Preis regulieren.

> Wenn die Preise steigen, hat das mehr verdiente Geld keinen
> hoeheren Wert ausgedrueckt in Ware/Lohn.

>

> Man sieht also, rein logisch gesehen tut sich da nichts,
> und auch fuer all die andern Argumente gibt es IMMER ein
> Gegenargument.

Das ist ja kein Grund, die Diskussion nicht zu führen.

> Na gut, vielleicht gefaellt mir das Fach auch nicht ;)

>

> Aber mal im Ernst, ist es nicht Quatsch den Mindestlohn
> rein "volkswirtschaftlich" zu diskutieren? (was immer das
> heissen mag)

Nein, man muss das sogar auf dieser Ebene tun. Dort, wo er bereits eingeführt ist (und in Deutschland wird es im Falle der Einführung auch so kommen) entscheidet eine Kommission aus Arbeitgeber- sowie Arbeitnehmervertretern und Wissenschaftlern in regelmäßigen Abständen über die Höhe dieses Mindestlohns. Glaubst du, die setzen sich alle zusammen und schauen in die Kristallkugel, ziehen sie eine Wahrsagerin Rate oder werden sie nicht genau das tun: die Problematik auf volkswirtschaftlicher Ebene zu diskutieren, um zu einem Konsens zu kommen?

Gruß, Diophant

Bezug
        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:41 Sa 07.12.2013
Autor: Josef

Hallo,

"Die ökonomischen Auswirkungen von Mindestlöhnen werden kontrovers diskutiert.

Während die klassische Nationalökonomie bis ins späte 19. Jahrhundert sowie ihr Nachfolger die Neoklassische Theorie den Arbeitsmarkt bis heute im Sinne eines freien Marktes wie einen Gütermarkt betrachten, führte der Keynesianismus im frühen 20. Jahrhundert die Konjunkturpolitik im Sinne eines regulierten Marktes in die theoretische Betrachtung ein. Die Annahme vollkommener Arbeitsmärkte wurde von John Maynard Keynes in General Theory fundamental kritisiert. Diese Perspektive nahm die Neue Institutionenökonomik wieder auf. Neuere Theorien ziehen die Unvollkommenheiten auf dem Arbeitsmarkt in Untersuchungen ein oder berücksichtigen, dass Arbeitsmärkte abgeleitete bzw. regulierte Märkte sind.

Einige dieser Thesen: ... []siehe Weiteres hier



"Vertreter der Angebotspolitik bestreiten, dass durch die Einführung von Mindestlöhnen ein Nachfrageeffekt erzeugt werden kann. Die Effekte nachfragesteuernder Maßnahmen werden im Gegensatz zur Preissteigerung erst mit großer zeitlicher Verzögerung wirksam. Ein Unternehmen produziert und verkauft zum Zeitpunkt der Einführung eines Mindestlohnes nicht mehr Güter und verfügt somit nicht über mehr Geld; es muss daher entweder Personal entlassen, die Gehälter kürzen oder die Gewinne reduzieren. Also treten zuerst negative Nachfrageeffekte ein. Wenn nun die Erhöhung der Niedriglöhne zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich reale Nachfrageeffekte hervorruft, wird sich die kumulierte Nachfrage nicht verändern, sondern es gibt nur Verlagerungen bei der Nachfrageentscheidung. In der Regel nimmt aufgrund der niedrigeren Sparquote der neuen Nachfragerstruktur die Nachfrage nach Investitionsgütern ab, was mittelfristig zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt.

Weiter wird kritisiert, dass diejenigen Unternehmen Vorteile aus dem Kaufkraftgewinn der Lohnempfänger zögen, die von der Lohnerhöhung weniger belastet seien. Dies sind zum einen die Unternehmen der kapitalintensiven Wirtschaftszweige, die relativ wenig Menschen beschäftigen. Zum anderen ausländische Unternehmen, die oftmals bereits kostengünstiger produzieren."

[]Quelle


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
Mindestlohn: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 00:50 So 08.12.2013
Autor: sinnlos123

Hallo,

ich habe eine Frage bezueglich Schwarzarbeit.

Existiert nicht heutzutage Schwarzarbeit, weil der Arbeitnehmer und auch der Arbeitgeber bei Schwarzarbeit einen unmittelbaren Profit haben(keine Steuern, Lohn ist dann ca. in der Mitte zw. Arbeitswert und versteuerter Arbeitswert).

Daher verstehe ich das Argument nicht, dass (ein zu hoher) Mindestlohn Schwarzarbeit erhoeht.

Weil gerade die Unternehmen fuer die Schwarzarbeit lukrativ erscheint (Bau, Taxi, Friseur) werden doch auch oft kontrolliert und dann auch entsprechend bestraft bei Vergehen.

Ausserdem verstehe ich nicht, warum das UNBEDINGT ein Contra-Argument ist, denn der Schwarzarbeiter geht ja nicht s-arbeiten um sein Geld in der Schweiz zu sparen, nein er kauft versteuerte Produkte, und (so wie ich gelesen habe) bezahlt im Endeffekt doch ca. 1/3 Steuern indirekt.

@Josef: kann ich davon ausgehen, dass [mm] A_0>A_2>A_1 [/mm] ist?

Auch bin ich nicht einverstanden, dass ML die SArbeit eroeht, weil die ja erst deshalb existiert, weil der versteuerte Lohn zu niedrig ist -> genau da moechte ja der ML greifen.

Gibt es dazu eine Grafik(oder Statistik) von den Laendern die Mindestlohn "ausprobiert" haben, die das untermauert?


Und klar denke ich nicht, dass sich die Verantwortlichen an eine Kristallkugel setzen, aber ich _glaube_ die haben doch nur den Wert 8,5 euro gewaehlt, weil der soundsoviel % des Durchschnittslohns entspricht. (Ich glaube sogar sie haben nur den Medialwert beruecksichtigt, der fast nichts aussagt)

Gerade wenn ich mir so manch Argument der Politiker _im Fernsehen_ anhoer kann ich nur den Kopf schuetteln, was natuerlich weder dafuer noch gegen ML spricht.

Nix fuer Ungut!

Bezug
                        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 04:33 So 08.12.2013
Autor: Josef

Hallo,

> ich habe eine Frage bezueglich Schwarzarbeit.
>  
> Existiert nicht heutzutage Schwarzarbeit, weil der
> Arbeitnehmer und auch der Arbeitgeber bei Schwarzarbeit
> einen unmittelbaren Profit haben(keine Steuern, Lohn ist
> dann ca. in der Mitte zw. Arbeitswert und versteuerter
> Arbeitswert).
>  


Dem Staat und den Sozialversicherungsträgern gehen durch schwarz abgerechnete arbeiten jährlich Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge in Milliardenhöhe verloren.


> Daher verstehe ich das Argument nicht, dass (ein zu hoher)
> Mindestlohn Schwarzarbeit erhoeht.


Je höher der Stundenlohn, desto mehr wird der Auftraggeber versuchen, Arbeiten unter der Hand ausführen zu lassen. Der Auftraggeber geht davon aus, dass bei Schwarzarbeit der Stundenlohn wesentlich günstiger liegt.

"Nachfrage nach Arbeit ist in wesentliche höherem Umfang vorhanden, als sie durch offizielle Arbeit geleistet wird.  Diese weitere Nachfrage wird allerdings nur zu einem niedrigeren Preis wirksam. Umgekehrt zeigt die Schwarzarbeit, dass durchaus auch auf niedrigerem Vergütungsniveau Leistung angeboten wird." [1]



>  
> Weil gerade die Unternehmen fuer die Schwarzarbeit lukrativ
> erscheint (Bau, Taxi, Friseur) werden doch auch oft
> kontrolliert und dann auch entsprechend bestraft bei
> Vergehen.



"Mittlerweile kann aufgrund der langanhaltend hohen Arbeitslosigkeit das Phänomen der  Schwarzarbeit allerdings nicht mehr verniedlicht werden. sie hat sich in Größenordnungen hineinentwickelt und verfestigt, die erschreckend sind. Man spricht bereits von „Schattenwirtschaft“.

Dies bedeutet bei einem Bruttoinlandsprodukt, dass Milliarden Euro weder von der Besteuerung noch einer Sozialabgabenpflicht erfaßt werden. Abgesehen von der Ungleichbehandlung der Bürger, die einerseits abgabenpflichtig sind bzw. sich andererseits dieser Pflicht entziehen, können die gewaltigen Ausfälle an Steuern und Sozialabgaben nur wieder als vom System zu tragenden Kosten einer falschen Lohnfindung jenseits der Marktregeln verstanden werden." [1]



>  
> Ausserdem verstehe ich nicht, warum das UNBEDINGT ein
> Contra-Argument ist, denn der Schwarzarbeiter geht ja nicht
> s-arbeiten um sein Geld in der Schweiz zu sparen, nein er
> kauft versteuerte Produkte, und (so wie ich gelesen habe)
> bezahlt im Endeffekt doch ca. 1/3 Steuern indirekt.


Hier sprichst du die Mehrwertsteuer an, die bei jedem inländischen Umsatz erhoben wird. Die Mehrwertsteuer wird bei jedem getätigten Umsatz oder bei Dienstleistungen erhoben. Auch hier kann die Mehrwertsteuer hinterzogen werden, hauptsächlich bei Dienstleistungen und Handwerkerrechnungen. Trotzdem  entgeht dem Staat andererseits durch Schwarzarbeit nicht im unerheblichem Maß an Lohnsteuereinnahmen und Sozialabgaben verloren.



>  
> @Josef: kann ich davon ausgehen, dass [mm]A_0>A_2>A_1[/mm] ist?

Ja.


>  
> Auch bin ich nicht einverstanden, dass ML die SArbeit
> eroeht, weil die ja erst deshalb existiert, weil der
> versteuerte Lohn zu niedrig ist -> genau da moechte ja der
> ML greifen.
>  

[ok]


> Gibt es dazu eine Grafik(oder Statistik) von den Laendern
> die Mindestlohn "ausprobiert" haben, die das untermauert?
>  

Die wird es sicherlich geben.


>
> Und klar denke ich nicht, dass sich die Verantwortlichen an
> eine Kristallkugel setzen, aber ich _glaube_ die haben doch
> nur den Wert 8,5 euro gewaehlt, weil der soundsoviel % des
> Durchschnittslohns entspricht. (Ich glaube sogar sie haben
> nur den Medialwert beruecksichtigt, der fast nichts
> aussagt)
>  
> Gerade wenn ich mir so manch Argument der Politiker _im
> Fernsehen_ anhoer kann ich nur den Kopf schuetteln, was
> natuerlich weder dafuer noch gegen ML spricht.
>  
> Nix fuer Ungut!


Da kann ich dir nur zustimmen.


Quellen:
[1] Sander; Volkswirtschaft; 3. Auflage; efv Achim; Seite 141





Viele Grüße
Josef


Bezug
                                
Bezug
Mindestlohn: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:34 Di 10.12.2013
Autor: sinnlos123

Halloele,

bin gerade am Ausarbeiten einer gut sortierten ML-Argumentation,
dabei werde ich Argumente in 4 Abteilungen einordnen, der Aussagekraft absinkend:

gut
empirisch belegt
logisch belegt

Aussagekraft-->0
nicht belegt, logik zur diskussion
nicht belegt, aus der Luft gegriffen(auf gut deutsch: mumpitz)

Die ersten beiden sind in etwa gleichwertig, jedoch ist der letztendliche Versuch doch am aussagekraeftigsten, nur wenn so einer nicht moeglich ist, auch aufgrund fehlender Daten, muss der logische genuegen.

Bitte gebt mir tips, welche Gliederung(Formatierung ist 2.rangig) am besten waere:

"
1 Ziele
1.1 Verbesserung der Wirtschaft
2 Argumente FUER
2.1 Subventionierte Arbeit wird unterbunden


1 Ziele des Mindestlohn

1.1 Das Ziel jeder staatlichen Intervention: Verbesserung der Wirtschaft

2 Argumente FUER (keine verneinte CONTRA-Argumente)

2.1 Subventionierter Arbeit wird der Hahn abgedreht

Mit subventionierter Arbeit(SuA) ist gemeint, dass der Arbeitgeber(AG) bewusst Arbeit anbietet, die
so niedrig entlohnt wird, dass der Arbeitnehmer(AN), sofern er dieser Taetigkeit 8 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche,
4 Wochen im Monat nachgeht, nicht seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
Hier auszuschliessen waeren:
private AG, da "Rasenmaehen beim Nachbarn" z.B. ein komplett freiwilliger Akt des AN ist, und daher kein Zwang besteht.
Bei Hartz4 jedoch MUSS ein potentieller AN JEDE Arbeit annehmen, sei sie noch so niedrig entlohnt.
Und da ist auch schon die Crux der Sache:
Durch Hartz4 ist erst subventionierte Arbeit moeglich geworden.
Da die Abschaffung von Hartz4 noch nicht in absehbarer Zeit passieren wird, ist von obigem auszugehen.

|Der Mindestlohn wird SuA einen Riegel vorschieben, zumindest zeitweilig, da nun Loehne WEIT unter der
"Aufstockgrenze" per se verboten sind.| - Dies ist logisch belegt."

Bezug
                                        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:25 Di 10.12.2013
Autor: Diophant

Hallo,

vorneweg: ich glaube, du musst unheimlich aufpassen, nicht objektiv-politische Argumente mit deinen persönlichen Ansichten zu vermischen (auch ich müsste da aufpassen, wenn ich eine solche Aufzählung verfassen sollte, und bitte verstehe es nicht als Kritik an deinen Ansichten).

> Halloele,

>

> bin gerade am Ausarbeiten einer gut sortierten
> ML-Argumentation,
> dabei werde ich Argumente in 4 Abteilungen einordnen, der
> Aussagekraft absinkend:

>

> gut
> empirisch belegt
> logisch belegt

>

> Aussagekraft-->0
> nicht belegt, logik zur diskussion
> nicht belegt, aus der Luft gegriffen(auf gut deutsch:
> mumpitz)

Davon rate ich schonmal ab. Denn in der Bewertung, wie schlüssig ein Argument ist, steckt schon ein Haufen Subjektivität. Ich würde das rein sachlogisch gliedern. So könnte man beispielsweise die Argumente danach grob aufgliedern ob sie eher mikro- oder makroökonomischer Natur sind. Aber das ist nur eine spontane Idee. 

> Die ersten beiden sind in etwa gleichwertig, jedoch ist der
> letztendliche Versuch doch am aussagekraeftigsten, nur wenn
> so einer nicht moeglich ist, auch aufgrund fehlender Daten,
> muss der logische genuegen.

Hier wägst du ja nur deine Gliederungebenen gegeneinander ab, die sind ja noch gar nicht mit 'Inhalt' befüllt.

> Bitte gebt mir tips, welche Gliederung(Formatierung ist
> 2.rangig) am besten waere:

Im Folgenden möchte ich zu den einzelnen Punkten Anmerkungen machen und behalte dabei deine Gliederung bei, wiewohl ich dir davon abrate.

> "
> 1 Ziele
> 1.1 Verbesserung der Wirtschaft
> 2 Argumente FUER
> 2.1 Subventionierte Arbeit wird unterbunden

>
>

> 1 Ziele des Mindestlohn

>

> 1.1 Das Ziel jeder staatlichen Intervention: Verbesserung
> der Wirtschaft

Das ist a) zu schwammig und b) schlichtweg falsch. Der Mindestlohn hat primär gesellschaftpolitische bis moralische Ziele, er wird jedoch von Befürwortern in der Regel damit verteidigt, dass er, so die Theorie, der Wirtschaft nicht schadet, sondern nutzt. Auch hier wieder: Achtung vor vorschneller Bewertung!

>

> 2 Argumente FUER (keine verneinte CONTRA-Argumente)

>

> 2.1 Subventionierter Arbeit wird der Hahn abgedreht

>

> Mit subventionierter Arbeit(SuA) ist gemeint, dass der
> Arbeitgeber(AG) bewusst Arbeit anbietet, die
> so niedrig entlohnt wird, dass der Arbeitnehmer(AN),
> sofern er dieser Taetigkeit 8 Stunden am Tag, 5 Tage die
> Woche,
> 4 Wochen im Monat nachgeht, nicht seinen Lebensunterhalt
> verdienen kann.
> Hier auszuschliessen waeren:
> private AG, da "Rasenmaehen beim Nachbarn" z.B. ein
> komplett freiwilliger Akt des AN ist, und daher kein Zwang
> besteht.
> Bei Hartz4 jedoch MUSS ein potentieller AN JEDE Arbeit
> annehmen, sei sie noch so niedrig entlohnt.
> Und da ist auch schon die Crux der Sache:
> Durch Hartz4 ist erst subventionierte Arbeit moeglich
> geworden.

Da bringst du zwei Dinge durcheinander, die miteinander eigentlich nichts zu tun haben. Ich würde die ganze Agenda-2010-Sache hier heraushalten, denn das ist Politik und kein VWL. In etwas anderer Form hat es übrigens diese Problematik der Aufstockerleistungen nämlich schon lang vor Hartz4 gegeben, nur dass dies dann halt die Kommunen in Form der Sozialämter getroffen hat und  nicht die damals noch als Bundesanstalt für Arbeit fungierende Behörde und somit den Bundeshaushalt. 

Beschränke dich einfach auf die richtige Argumentation, dass in unseren modernen 'Dienstleistungsgesellschaften' teilweise Löhne gezahlt werden, die nicht für den Lebensunterhalt ausreichend sind und dass ein prioritäres Ziel des Mindestlohns darin besteht, dies möglichst zu verhindern.

> Da die Abschaffung von Hartz4 noch nicht in absehbarer
> Zeit passieren wird, ist von obigem auszugehen.

>

> |Der Mindestlohn wird SuA einen Riegel vorschieben,
> zumindest zeitweilig, da nun Loehne WEIT unter der
> "Aufstockgrenze" per se verboten sind.| - Dies ist logisch
> belegt."

Letztendlich hast du bisher ein einziges Argument, und das ist ein Pro-Argument. Weitere Pro-Argumente wären

- Stärkung der Kaufkraft
- Mehreinnahmen bei den Sozialversicherungen
- Weniger Ausgaben der Sozialkassen, da weniger Auftstockerleistungen bezogen werden müssen (Ok, das steckt in deinem Argument zum Teil mit drin)

Kontra-Argumente könnten beispielsweise sein:

- Höhere Lohnkosten könnten Arbeitsplätze gefährden
- Mindestlohn ist ein unzulässiger Eingriff in die Marktmechanismen, da er die Tarifautonomie aushebelt
- Löhne bilden u.U. die erbrachte Wertschöpfung nicht mehr ab, führen daher zu höheren Preisen und schwächen die Kaufkraft

Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch, irgendwie vollständig zu sein, aber wie gesagt: deine Idee einer Gliederung finde ich ungeeignet und bisher hast du ein einziges Pro-Argument.


Gruß, Diophant

Bezug
                                                
Bezug
Mindestlohn: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:58 Di 10.12.2013
Autor: sinnlos123

hab deins gelesen, also bitte nicht boes nehmen wenn ich nur kurz antworte ;)

Also der Lehrer hat uns auch aufgegeben die Argumente abzuwiegen, da der Abwiegevorgang nachvollziehbar sein sollte, habe ich mich halt so entschieden. es ist sowieso nur eine Bemerkung am Rande des Arguments ;)

Du kannst dir sicher sein, dass ich bis jetzt schon ein paar mehr Argumente habe, jedoch erschien es mir nutzlos mehr als eins hier rein zu c&pen, da dies eine Gliederungs und Formulierungsfrage war, inhaltliche Maengel sollen aber bitte auch (auch wenns natuerlich nur ein arg. ist) genannt werden!


Nun zum inhaltlichen von der Vermischung von H4 und SuA--> H4 verpflichtet jeden gesunden Buerger jede Arbeit zu tun, die 'zumutbar' im Sinne der Arge ist, dies ist fuer mich vergleichbar mit Zwangsarbeit(brrr, zum Glueck hab ich DAA nicht gelebt).
Sowas gab es _meines_ Wissens noch nicht nach dem Wiederaufbau, vorher halt notgedrungen, ansonsten verhungerte man, wegen fehlender Sozialsysteme.

Jedoch sollte ein _Wohlfahrts_staat nicht jeden in jede Arbeit zwingen, denn dann koennte man auch einfach das sozialsystem abschaffen und Unsummen an Steuern und Buerokratie sparen--> wer nich arbeitet geht hops

Da (tut mir leid, ich bin ein Laie) H4 dem Staat Kohle einbringt, ist es ein VWLer Faktor, daher sehe ich keine Vermischung von Politik und VWL, zudem sowieso moderne VWL mit allem verzahnt ist was man sich so vorstellen kann. (Schonmal 'Evolutionsökonomik' gehoert? - Ich auch nicht :D )

Jedoch nehme ich deinen Rat in sofern zu Herzen, dass ich meine Bewertung erst am Fazit anhaeng, zwecks unvoreingenommenheit der Zuhoerer :)

"Der Mindestlohn hat primär gesellschaftpolitische bis moralische Ziele, er wird jedoch von Befürwortern in der Regel damit verteidigt, dass er, so die Theorie, der Wirtschaft nicht schadet, sondern nutzt. Auch hier wieder: Achtung vor vorschneller Bewertung!"

Warum ist mein Ziel des ML falsch? Jede Partei knallt da rein was sie will, und da ich das VWLisch durchleuchte, KANN es per se nur ein 'Ober'ziel haben: Verbesserung der (V)Wirtschaft, was die Subschritte sind, sei mal dahingestellt(klar, motivierte Buerger arbeiten besser-->Produktivitaet).

Bitte nicht falsch verstehen, ich aktzeptiere Kritik, aber um sie umzusetzen moechte ich sie erstmal verstehen ;)

Bezug
                                                        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 12:21 Di 10.12.2013
Autor: Diophant

Hallo,

> hab deins gelesen, also bitte nicht boes nehmen wenn ich
> nur kurz antworte ;)

>

> Also der Lehrer hat uns auch aufgegeben die Argumente
> abzuwiegen, da der Abwiegevorgang nachvollziehbar sein
> sollte, habe ich mich halt so entschieden. es ist sowieso
> nur eine Bemerkung am Rande des Arguments ;)

Man kann aber nur Argumente abwägen, die man schon hat und ich kann nicht hellsehen...

> Du kannst dir sicher sein, dass ich bis jetzt schon ein
> paar mehr Argumente habe, jedoch erschien es mir nutzlos
> mehr als eins hier rein zu c&pen,

Hm, das ist dann aber eine etwas wunderliche Vorgehensweise angesichts der Tatsache, dass du hier Rat suchst?

> da dies eine Gliederungs

> und Formulierungsfrage war, inhaltliche Maengel sollen aber
> bitte auch (auch wenns natuerlich nur ein arg. ist) genannt
> werden!

>
>

> Nun zum inhaltlichen von der Vermischung von H4 und SuA-->
> H4 verpflichtet jeden gesunden Buerger jede Arbeit zu tun,
> die 'zumutbar' im Sinne der Arge ist, dies ist fuer mich
> vergleichbar mit Zwangsarbeit(brrr, zum Glueck hab ich DAA
> nicht gelebt).
> Sowas gab es _meines_ Wissens noch nicht nach dem
> Wiederaufbau, vorher halt notgedrungen, ansonsten
> verhungerte man, wegen fehlender Sozialsysteme.

Das hat doch mit dieser Frage nichts zu tun. Zu deiner Information: in Zeiten vor Hartz 4 wurde in dem Moment, wo die finanziellen Mittel für eine Einzelperson oder eine Familie nicht mehr ausreichend waren, in Form von Sozialhilfe und Wohngeld von des Sozialämtern der Kommunen Aufstockungsleistungen erbracht. Der Sinn und Zweck der Hartz-4-Reformen war ja zunächst einmal der, diese Leistungen den Kommunen abzunehmen (weil vielen die Pleite gedroht hat) und das Ganze dem Bund aufzuhalsen. Ich schreibe dir das nur um deutlich zu machen, dass es volkswirtschaftlich nicht viel geändert hat. Die Frage der Höhe der Regelsätze ist ja dann nochmal eine ganz andere, das wird immer viel zu sehr in einen Topf geworfen. Und eben aus dem Grund rate ich dir hiermit nochmals davon ab, das Thema Hartz-4 hier überhaupt mit reinzubringen, aber bitte: es ist deine Sache. :-)

> Jedoch sollte ein _Wohlfahrts_staat nicht jeden in jede
> Arbeit zwingen, denn dann koennte man auch einfach das
> sozialsystem abschaffen und Unsummen an Steuern und
> Buerokratie sparen--> wer nich arbeitet geht hops

???

> Da (tut mir leid, ich bin ein Laie) H4 dem Staat Kohle
> einbringt, ist es ein VWLer Faktor, daher sehe ich keine
> Vermischung von Politik und VWL, zudem sowieso moderne VWL
> mit allem verzahnt ist was man sich so vorstellen kann.
> (Schonmal 'Evolutionsökonomik' gehoert? - Ich auch nicht
> :D )

>

> Jedoch nehme ich deinen Rat in sofern zu Herzen, dass ich
> meine Bewertung erst am Fazit anhaeng, zwecks
> unvoreingenommenheit der Zuhoerer :)

>

> "Der Mindestlohn hat primär gesellschaftpolitische bis
> moralische Ziele, er wird jedoch von Befürwortern in der
> Regel damit verteidigt, dass er, so die Theorie, der
> Wirtschaft nicht schadet, sondern nutzt. Auch hier wieder:
> Achtung vor vorschneller Bewertung!"

>

> Warum ist mein Ziel des ML falsch? Jede Partei knallt da
> rein was sie will, und da ich das VWLisch durchleuchte,
> KANN es per se nur ein 'Ober'ziel haben: Verbesserung der
> (V)Wirtschaft, was die Subschritte sind, sei mal
> dahingestellt(klar, motivierte Buerger arbeiten
> besser-->Produktivitaet).

>

> Bitte nicht falsch verstehen, ich aktzeptiere Kritik, aber
> um sie umzusetzen moechte ich sie erstmal verstehen ;)

Du solltest zuallerst damit beginnen, die ganze Problematik mit dem gebotenen Niveau zu behandeln, sonst wird es schwierig bis unmöglich, hier ernsthaft darauf einzugehen.

Nur soviel: die Zielsetzungen des Mindestlohns sind nicht volkswirtschaftlicher Natur (zeige mir ein Parteiprogramm, wo das behauptet wird). Also würde ich das herauslassen und einfach genau das tun, was dein Lehrer verlangt hat: möglichst viele Argumente zusammentragen für und gegen den Mindestlohn, diese gegeneinander abzuwägen und sofern möglich ein Fazit hintendranhängen.

Mehr habe ich jetzt ehrlich gesagt keine Lust mehr zu schreiben. Mir sieht das nämlich so langsam danach aus, dass du jemand suchst, der dir deine Arbeit erledeigt... ;-)

Gruß, Diophant

Bezug
                                                                
Bezug
Mindestlohn: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:29 Di 10.12.2013
Autor: sinnlos123

Nochmal, ich brauche Gliederungs und Formulierungstips(wie z.b. du sagst: gehobener schreiben), ich lehne nicht ab: umformulierungen, neue Aspekte, ich wuensche Infos deiner(eurer)seits aber auch nicht, denn das ist, wie du auch bemerkst, meine Aufgabe ;)

Aber, nur um zu zeigen, dass ich schon was geschrieben habe, hier mal meine Ansaetze, die natuerlich noch nicht 'gehobener' oder unverschwammigter formuliert sind:

"
1 Ziele
1.1 Verbesserung der Wirtschaft
2 Argumente FUER
2.1 Subventionierte Arbeit wird unterbunden
2.2 Arbeiten gehen lohnt sich wieder

1 Ziele des Mindestlohn

1.1 Das Ziel jeder staatlichen Intervention: Verbesserung der Wirtschaft

2 Argumente FUER (keine verneinte CONTRA-Argumente)

2.1 Subventionierter Arbeit wird der Hahn abgedreht

Mit subventionierter Arbeit(SuA) ist gemeint, dass der Arbeitgeber(AG) bewusst Arbeit anbietet, die
so niedrig entlohnt wird, dass der Arbeitnehmer(AN), sofern er dieser Taetigkeit 8 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche,
4 Wochen im Monat nachgeht, nicht seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
Hier auszuschliessen waeren:
private AG, da "Rasenmaehen beim Nachbarn" z.B. ein komplett freiwilliger Akt des AN ist, und daher kein Zwang besteht.
Bei Hartz4 jedoch MUSS ein potentieller AN JEDE Arbeit annehmen, sei sie noch so niedrig entlohnt.
Und da ist auch schon die Crux der Sache:
Durch Hartz4 ist erst subventionierte Arbeit moeglich geworden.
Da die Abschaffung von Hartz4 noch nicht in absehbarer Zeit passieren wird, ist von obigem auszugehen.

|Der Mindestlohn wird SuA einen Riegel vorschieben, zumindest zeitweilig, da nun Loehne WEIT unter der
"Aufstockgrenze" per se verboten sind.| - Dies ist logisch belegt.

Folge fuer Wirtschaft(W): Der Staat muss weniger aufstocken bei Geringverdienern.

2.2 Arbeiten gehen lohnt sich wieder
Der niedrigste Tariflohn in Deutschland ist 3,06 Euro/Stunde.
*8*5*4=489.6/Monat. -Miete(kalt) von 317,50=172.1 Dies durch 30=5,74/Tag zur Verfuegung.
Davon muss man sich noch (ohne Aufstockung) warm Wasser leisten, Essen, Kleidung kaufen.
Man sieht, ohne Aufstockung wuerde man sich sogar verschulden, obwohl man 120 Stunden im Monat arbeitet.

Mit einem Lohn von 8,5 Euro haette man 1360 Brutto, und auch nach Steuern haette man genug um zumindest ueber die
Runden zu kommen.

|Sofern sich die Lebenserhaltungskosten nicht erhoehen wuerde dieser reichen, um eine Existenz zu sichern|
Beleg logisch.

Folge fuer w: Wer seine Existenz gesichert hat, kann mehr leisten-->hoehere Produktivitaet durch Motivation und Selbsentfaltung
-->hoeheres Bruttosozialprodukt(BSP)

2.3 Aushebelung der Zumutbarkeitsregelungen bei Hartz IV
Da Hartz4 nach http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/sg/presse/archiv/20120425.1035.369249.html verfassungswidrig war/ist,
ist dies nur zu begruessen :)

Beleg - Gesunder Menschenverstand

Folge fuer w: es kommt zu keinen Crashes, die durch absurde Gesetze entstehen --> siehe 1930++, siehe Prohibition in USA

2.4 Gewerkschaften werden nicht noetig sein fuer die niedrigst entlohnten Arbeiten
Wer versucht per Gewerkschaft etwas bei McDonald's anzurichten: dem viel Glueck!
Mit dem ML muessen AN geringentlohnter Arbeiten ihre kostbare(ironie..) Zeit nicht auch noch dem
Streiken widmen --> mehr Produktivitaet.
Beleg - logisch

Folge fuer w: mehr Produktivitaet

2.5 Je hoeher der Mindestlohn, desto geringer die Arbeitslosenquote(ALQ)
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mindestlohn_und_Erwerbslosenquote.png
Beleg - empirisch

Folge fuer w: mehr Produktivitaet

2.5.1 Je hoher der ML, desto geringer die ALQ, desto geringer die Schwarzarbeit(SA)
Wenn Wie in Luxemburg ca. 4% erwerbslos sind, koennen MAXIMAL 4% SA betreiben, das heisst aber nicht,
dass sie es auch tun. So gesehen ist die ML ein BEGRENZER von SA.

Beleg - logische Herleitung

Folge fuer w: mehr Produktivitaet und Steuern.

2.6  Warum gerade 8,5?
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen Lohnhöhe und Beschäftigung.
Wäre das nicht so, könnte ein Mindestlohn in beliebiger Höhe festgelegt werden.
Selbst die Gewerkschaften räumen das indirekt durch ihre Mindestlohnforderung von
8,50 Euro ein, anderenfalls könnten sie auch einen viel höheren Mindestlohn fordern.
Wenn es keinen Zusammenhang gäbe, dann wäre auch ein Mindestlohn von 10, 12 oder
20 Euro kein Problem. Es gilt die empirisch abgesicherte Regel, je stärker der
Mindestlohn den marktüblichen Lohn überschreitet, umso stärker sind die negativen
Wirkungen auf die Beschäftigung. Wenn der Mindestlohn den marktüblichen Lohn
unterschreitet, dann gibt es weder positive noch negative Wirkungen."
http://www.libmag.de/13-argumente-zum-mindestlohn/

Beleg empirisch, Quelle leider unbekannt.
Folge fuer W: Keine, da 8,5 unter dem 'ueblichen' Lohn ist.

2.7 Zu gering entlohnte Arbeit enspricht Sklaverei
Wer Hand-in-Mund arbeitet, arbeitet letztlich nur fuer den AG, was so ziemlich der Sklaverei entspricht.
Sklaverei ist seit langem abgeschafft, daher sollte diese getarnte Sklaverei auch abgeschafft werden.

Beleg - Geschichte

2.8 hier steht noch nix
"

Bitte bitte bitte obiges nicht 'beantworten' es dient nur als Beleg, dass ich nicht euer Wissen aus der Nase bohr, sondern selber arbeite(wie gut auch immer)  :P

Bezug
                                                                        
Bezug
Mindestlohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:16 Di 10.12.2013
Autor: Josef

Hallo,

> Nochmal, ich brauche Gliederungs und Formulierungstips




Einführung
Theoretische Erklärungen
Erfahrungen im Ausland
Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland
Die sozialen Ziele des Mindestlohns
Chancen und Risiken eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland


- Pro Mindestlohn
- Contra Mindestlohn

Mindestlohneffekte für kleine Firmen
Preissteigerung durch gesetzliche Mindestlöhne
Problemfall: Jugend 

Schlussfolgerungen



Viele Grüße
Josef

Bezug
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