ethisches Grundprinzip Singers < Philosophie < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Singers ethisches Grundprinzip besteht lautet: "Die INteressen aller sollen gleichermaßen berücksichtigt werden." Was sagst du dazu? |
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Ich finde dies im Allgemeinen doch sehr gerecht. Aus dieser Idee gehen ja auch soziale Gleichheit, etc. hervor.
Aber was meint ihr dazu?
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> Singers ethisches Grundprinzip besteht lautet: "Die
> INteressen aller sollen gleichermaßen berücksichtigt
> werden." Was sagst du dazu?
> Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen
> Internetseiten gestellt.
> Ich finde dies im Allgemeinen doch sehr gerecht. Aus
> dieser Idee gehen ja auch soziale Gleichheit, etc. hervor.
>
> Aber was meint ihr dazu?
Ich finde diese Kurzform als ethisches Prinzip äusserst problematisch. Der Mann scheint von solchen Begriffen wie "Interessenkonflikt" noch nie gehört zu haben: wie sollen sich widerstreitende Interessen "gleichermassen berücksichtigt werden"?
Es ist auch nicht so, dass alle "Interessen" (was ist darunter genau zu verstehen?) gleich berechtigt sind und daher im Falle eines Interessenkonfliktes "gleichermassen zu berücksichtigen" wären. Zum Beispiel hat meiner Meinung nach das Interesse eines Nichtrauchers, in seiner Gesundheit nicht geschädigt zu werden, vor dem Interesse eines Nikotinsüchtigen, seiner Sucht nachzugehen, Vorrang. Und wenn einer (polemisches Beispiel) ein Interesse hat, seine Erbtante ins Jenseits zu befördern, dann schlage ich vor, ein solches "Interesse" kurzerhand als für ein "gleichermassen berücksichtigt werden" gänzlich unzulässig ist.
Des weiteren ist mir durchaus unklar, wie man über das Vorliegen von "Interessen" (mehreren? wie gewichteten?) entscheiden will. Manchmal wird von den "wohlverstandenen Interessen" von Jemandem gesprochen: und will damit suggerieren, dass der/die Betreffende nicht notwendigerweise in der Lage sei, selbst über ihre Interessen Bescheid zu wissen. Zum Beispiel könnte man sich auf den Standpunkt stellen wollen, dass ein generelles Rauchverbot sogar im wohlverstandenen Interesse eines Rauchers wäre (und zwar um seiner eigenen Gesundheit willen). Mit etwas gutem Willen kann man sicher auch noch weit problematischere Beispiele finden.
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(Antwort) fertig | Datum: | 21:58 Sa 20.09.2008 | Autor: | leduart |
Hallo
So ne Kurzform einer Aussage kann man eigentlich nicht beantworten oder ne wirkliche Meinung haben wenn die einzelnen Worte nicht im sinne Singers definiert sind. Was genau ist Interesse, was beruecksichtigen, was gleichermassen?
letztes etwa kann einfach jeder das gleiche Stimmrecht, oder jede meinung dasselbe Gewicht und noch viel mehr Moeglichkeiten! Was stellst du dir denn unter den Begriffen vor? Denk dabei nur mal an einen Interessenkonflikt in deiner Familie, wie wird der mit dieser maxime geloest?
Gruss leduart
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:12 So 21.09.2008 | Autor: | Josef |
Hallo kleinerprinz,
> Singers ethisches Grundprinzip besteht lautet: "Die
> INteressen aller sollen gleichermaßen berücksichtigt
> werden." Was sagst du dazu?
Zugegeben, es ist wohl die Idealvorstellung; sie lässt sich aber nicht verwirklichen.
Interesse (zu lateinisch inter esse: dabei sein), Neigung zu zielgerichtetem Denken oder Handeln, das sich auf bestimmte Gegenstände, Sachverhalte oder Personen bezieht.
Die meisten psychologischen Theorien verstehen unter Interesse die Zusammensetzung aus einer emotionalen und einer kognitiven Komponente und von daraus entstehenden Handlungstendenzen.
Die emotionale Komponente beruht auf der Attraktivität einer Sache oder einer Person bzw. der Sympathie ihr gegenüber.
Die kognitive Komponente besteht aus einer positiven Bewertung des Sachverhalts oder bestimmter Aspekte eines Menschen.
Die Handlungstendenzen werden bewirkt durch eine Belohnungserwartung, etwa bei einer Annäherung an eine als attraktiv empfundene Person. Die so definierten Interessen weisen meist nur geringe Zusammenhänge zu anderen psychologischen Konstrukten wie Intelligenz und Persönlichkeit auf.
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Man unterscheidet subjektive und objektive Interessen.
Als subjektives Interesse bezeichnet man Gewinn, Nutzen, Bedürfnisse, die man zu erringen oder zu haben glaubt, sowie die damit verbundene Aufmerksamkeit bzw. das Gefallen daran und das Streben nach Befriedigung von Bedürfnissen bzw. nach Erringung eines Nutzens.
Als objektives Interesse werden die Bedürfnisse bezeichnet, die man tatsächlich besitzt - unabhängig davon, ob man sich ihrer bewusst ist oder nicht.
In beiden Bedeutungen kann man sagen, dass Individuen, Gruppen, Institutionen und Staaten Interessen haben.
Fundstelle
Fazit:
Alle verschiedenartige Interessen einzelner Gruppen lassen sich nicht gleichermaßen verwirklichen. Dieses Ziel kann vielleicht nur durch Kompromisse aller annähern zufriedenstellend erreicht werden.
Viele Grüße
Josef
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