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Forum "Biologie" - ... denken Hunde?
... denken Hunde? < Biologie < Naturwiss. < Vorhilfe
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... denken Hunde?: ... oder nicht?
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 12:55 Di 16.10.2007
Autor: Herby

Hallo :-)

Wir wohnen in einer kleinen Siedlung, in der es auch viele Tiere gibt. Unter anderem natürlich Hunde. Manche verweilen sich tagsüber in den Hofeinfahrten, hin und wieder muss es aber anscheinend dort langweilig werden. Auf jeden Fall läuft zwischendurch mal ein Hund bei uns am Haus vorbei, die Straße runter und biegt an der nächsten Kreuzung rechts ab. Ein anderer Hund später vielleicht links.

Überlegen sich die Tiere schon vor dem Loslaufen, wo sie hin wollen („och, nu geh ich mal in die Kuhlenstraße und gucke wer so da ist – da gibt’s ja auch den schönen Spielplatz, wuff“) oder biegen sie nach Lust und Laune irgendwohin ab?

Man könnte meinen, dass sie dem gleichen Weg folgen, auf dem sie sonst durch den Besitzer geführt werden, aber wir haben in unmittelbarer Nähe Felder und dort laufen die Besitzer immer mit den Tieren rum und nicht durch die Siedlung.

Liebe Grüße
Herby

        
Bezug
... denken Hunde?: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 23:54 Di 16.10.2007
Autor: Kiuko

Ich kann leider nur eine Frage schreiben und keine normale Antwort :)

Gerade weil die Besitzer mit ihren Vierbeinern auf das Feld gehen, kennen sie dort ja schon alles. Aber in der Stadt, auf den Straßen sind ja so supertolle und viele Gerüche, die sie sonst nicht wahrnehmen...
Oder man lässt ihnen keine Zeit zum schnuppern.
Ich denke, dass sie einfach neugierig sind und mal sehen wollen, was es da so tolles gibt...

Hunde denken, ja.

Mein Hund denkt auch... der denkt so weit, dass er einen Küchenlöffel in sein Maul nimmt und damit seine Leckerlie vom Gesicherten Schrank fischt... ^^

Bezug
                
Bezug
... denken Hunde?: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 10:59 Mi 17.10.2007
Autor: Herby

Hallo Kiuko,


> Ich kann leider nur eine Frage schreiben und keine normale
> Antwort :)

Ja, du hast recht, das war ungeschickt daraus eine Frage für Interessierte zu machen - ich habe sie nun als Umfrage deklariert. Danke für den Hinweis.

> Gerade weil die Besitzer mit ihren Vierbeinern auf das Feld
> gehen, kennen sie dort ja schon alles. Aber in der Stadt,
> auf den Straßen sind ja so supertolle und viele Gerüche,
> die sie sonst nicht wahrnehmen...
>  Oder man lässt ihnen keine Zeit zum schnuppern.
>  Ich denke, dass sie einfach neugierig sind und mal sehen
> wollen, was es da so tolles gibt...

Die Abbiegerei sieht mir aber ziemlich zielstrebig aus, so als wüssten sie schon voher wo sie hinterher hin wollten :-)

  

> Hunde denken, ja.
>  
> Mein Hund denkt auch... der denkt so weit, dass er einen
> Küchenlöffel in sein Maul nimmt und damit seine Leckerlie
> vom Gesicherten Schrank fischt... ^^

meinst du der plant das schon am Abend vorher?


vielen Dank für deinen Beitrag :-)

Liebe Grüße
Herby


Bezug
        
Bezug
... denken Hunde?: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 12:23 Mi 17.10.2007
Autor: Josef

Hallo Herby,

Hunde stammen von den Wölfen ab!
Und sie sprechen nicht die Sprache der Menschen! Sie denken auch nicht wie die Menschen, sondern wie die Wölfe!
Und zwar ausnahmslos jeder Hund! Ob klein oder groß!

Fundstelle und Weiteres:

[]Menschen, lernt wie Hunde denken!




Ein Hund jagt einer Katze hinterher. Diese rettet sich auf einen Baum und verschwindet im dichten Laub. Der Hund rennt mit Volldampf auf den Baum zu, bleibt aber unten stehen und bellt zu den Ästen hoch. Denkt er, dass die Katze sich dort versteckt hält? Will er sie fangen? Ist er gar verärgert, dass er sie nicht erwischen kann?

Natürlich nicht, könnte man sogleich antworten. Wir vermenschlichen den Hund, wenn wir ihm geistige Tätigkeiten wie Denken und Wollen zuschreiben. Er folgt einfach seinen Instinkten und verhält sich gemäß teils angeborenen und teils erworbenen Reiz-Reaktions-Mustern. Von Denken kann nur die Rede sein, wenn ein Lebewesen auch über eine Sprache verfügt. Nur wenn der Hund imstande wäre, den Satz „Die Katze ist auf dem Baum“ irgendwie zu erfassen, könnte er auch denken.

Das ist doch Unsinn, könnten Sie sogleich protestieren. Warum sollte nur ein sprechendes Lebewesen denken können? Der Hund ist offensichtlich imstande, sich auf die Katze zu beziehen und sie von anderen Objekten zu unterscheiden. Er spult nicht einfach ein Reiz-Reaktions-Muster ab, sondern kann die Reize auch kognitiv verarbeiten. Dadurch gelingt es ihm, so etwas wie eine kognitive Landkarte von seiner Umgebung anzulegen und sein Verhalten eigenständig zu steuern. Warum sollte Denken mehr sein als das Verfügen über eine innere Landkarte? Wer von Anfang an Sprachfähigkeit fordert, orientiert sich einseitig am menschlichen Denken.

Sollen wir nun sagen, dass ein Hund denken kann oder nicht? In der Schwierigkeit, diese Frage zu beantworten, zeigt sich die Grundstruktur eines philosophischen Problems. Ein solches Problem taucht nicht erst auf, wenn wir mit einem vollständig neuen Phänomen konfrontiert werden. Ganz simple und scheinbar vertraute Phänomene werfen bereits philosophische Probleme auf, weil es häufig unklar ist, wie wir sie beschreiben sollen. Mit Ludwig Wittgenstein könnte man sagen: „Ein philosophisches Problem hat die Form: ‚Ich kenne mich nicht aus’.“ Wir kennen uns nicht aus, weil sich unsere Intuitionen widersprechen und wir nicht so recht wissen, wie wir scheinbar Vertrautes begrifflich fassen sollen. Mal scheint es selbstverständlich, dass Hunde und andere Lebewesen nicht denken können, weil sie über keine Sprache verfügen. Mal scheint es ebenso selbstverständlich, dass sie sehr wohl denken können, weil sie eine kognitive Landkarte verwenden.

Hier setzt nun die philosophische Arbeit an. Wir müssen die Begriffe schärfen, mit denen wir Phänomene beschreiben. Doch was heißt das? Sollen wir uns in Philosophie-Seminaren einfach darüber austauschen, was jeder von uns unter Denken oder Kognition versteht? Dies würde sogleich den Verdacht wecken, dass hier reine „Lehnstuhl-Philosophie“ betrieben wird, die keine empirische Grundlage hat. Und natürlich würde einmal mehr das Vorurteil gestärkt, dass geisteswissenschaftliche Arbeit außerhalb der geschützten Seminarräume keine Bedeutung hat, weil die „harte“, methodisch solide Arbeit ohnehin von den Naturwissenschaften geleistet wird.


[]Fundstelle und Weiteres



[]Können Tiere denken?
Haben sie einen Geist? Und was unterscheidet sie vom Menschen?





Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
... denken Hunde?: Danke schön
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:19 Mo 22.10.2007
Autor: Herby

Lieber Josef,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und die ganzen Links - ist ja echt interessant das Ganze (wenn ich nur nicht soviel anderen Kram zu tun hätte [kopfschuettel])


lg
Herby

Bezug
                        
Bezug
... denken Hunde?: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:14 Mo 22.10.2007
Autor: Josef

Lieber Herby,

es freut mich, dass ich dir helfen konnte. Auch ich finde dieses Thema sehr interessant.


Viele liebe Grüße
Josef

Bezug
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