Abstieg Europas < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:32 Do 22.01.2009 | Autor: | Dinker |
Wann verlor Europa die Vormachtstellung?
Soviel ich weiss, eroberte Europa ca. 1500 die Vorherrschaft der Welt, nach der Entdeckung Kolumbus, betrieben dann Kolonialismus usw. Man sagt doch auch Europa war MIttelpunkt der Welt. Es war ja auch Europa die am frühesten von der Agrarstaat zum Industriestaat wurde ---Industrialisierung (Ausnahme USA, aber diese sind ja sozusagen auch "Europäer") und die Fortschritte in Wissenschaft (Medizin, Chemie, Physik)
Doch wann ging diese Ära zu Ende?
1905 Im russisch-japanischen Krieg, musste erstmals eine europäische Nation gegen eine nicht europäische Nation eine Niederlage hinnehmen. Stimmt das?
1917 USA tritt in ersten Weltkrieg ein. Dank den USA begann sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Allierten zu wenden.
Die Allierten hatten hohe Kriegsschulden bei den USA - Abhängigkeit von einer aussereuopäischen Macht
Ca. 1918 Schwächung Europas durch zahlreiche Ereignisse:
- Zusammenbruch des Vielvölkerstaats Ö-U, Osmanischen Reich
- Russischen Revolutionen, Bürgerkrieg
- Kriegsschulden Deutschland - Europa schwächte sich gegenseitig, Frankreich wollte um jeden Preis, dass Deutschland künftig kleinere Brötchen backen muss
- Wie bereits erwähnt Kriegsschulden der Allierten bei den USA
- Gab es nicht bereits erste Dekolonisationen?
2. Weltkrieg
Leider fehlen mir hier noch die Kenntnisse
Hatte Europa zuviele Kräfte in die militärische Aufrüstung gesteckt?
1945 Europa nur noch zweitrangig.
Man sagt ja USA ist der Vertreter der Westmächte im kalten Krieg, oder anders gesagt, der kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und USA
Dekolonisation als Folge des 2. Weltkrieges Indien (1947), Indonesien (1949), später Afrika
Kann man sagen, durch den 1. Weltkrieg begann die Vormachtstellung Europas zu bröckeln und durch den 2. Weltkrieg war dann die Ära definitiv zu Ende?
Besten Dank
Gruss DInker
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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Hallo Dinker,
vielleicht solltest Du Geschichte studieren. Du stellst gute Fragen, und das ist in diesem Fach eine der nötigen Fähigkeiten.
Diese ist allerdings genausowenig eindeutig zu beantworten wie viele Deiner früheren in diesem Fach, da Du nach einer Bewertung fragst, nicht nach überprüfbaren Fakten. Es gibt ja keinen Stichtag, an dem die Vormachtstellung "Europas" (was ist das eigentlich?) zu Ende ging.
Die von Dir zusammengefassten Ereignisse und Tendenzen bewerte ich aber etwa wie Du. Im Lauf besonders der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich die Machtgleichgewichte oft und zum Teil erheblich verschoben. Die USA, die dem 19. Jahrhundert noch als unkultiviertes, ja unzivilisiertes Land galten, begannen ihren weltpolitischen Aufstieg. Europa musste Einfluss abgeben, auch durch die mehrfache Neuordnung seiner Kräfteverhältnisse.
Ich denke, dass auch heute noch eine Reihe europäischer Länder, vor allem durch enge Zusammenarbeit, einen großen machtpolitischen und auch wirtschaftlichen Faktor darstellen. Dass in den letzten 18 Jahren die USA sich als einzig verbliebene Großmacht geriert, wird ja z.B. von Russland nicht akzeptiert, und auch die Bündnispartner der NATO beanspruchen Teilhabe.
Dass auch China in die Rolle einer Großmacht hineinwächst, wenn auch bisher nicht so sehr in militärischer Hinsicht (trotz der Besetzung Tibets), ist kaum von der Hand zu weisen und doch nicht mit harten Fakten zu belegen.
Das ist ein Problem der Geschichts- und auch der Politikwissenschaft: Kriterien für Bewertungen zu finden.
Also - ich bin zwar Deiner Meinung, aber das hilft ja auch nicht viel. Schließlich ist die Frage nicht durch Abstimmung zu lösen.
lg,
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:24 Fr 23.01.2009 | Autor: | Dinker |
Hab mich mal beraten lassen. Mir wurde eigentlich von solchen Fächern wie Geschichte Geographie etc. abgeraten.
Klar ist es wichtig, dass es einen Interessiert, aber wenn man dann als Akademiker auf der Strasse Geld erbetteln muss ist es dann auch nicht das Erhoffte.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:02 Fr 23.01.2009 | Autor: | reverend |
Das ist ja immer schwer zu sagen mit dem Arbeitsmarkt. Ich kenne auch Gegenbeispiele, einen promovierten Physiker, der als Küster arbeitet, einen Allgemeinmediziner, der erst keine Stelle fand und jetzt Wohnungen auflöst (inzwischen gibts wieder Stellen, aber er ist zu lange aus dem Beruf), aber auch einen Keltologen, der ein gutgehendes Übersetzungsbüro leitet. Keltische Sprachen kommen da aber eigentlich nie vor.
Es ist aber bestimmt ein Irrglaube, dass Geisteswissenschaftler aus Prinzip nach dem Studium arbeitslos sind, während Ingenieure und Naturwissenschaftler immer einen Job bekommen. Die Geisteswissenschaftler müssen oft ein bisschen kreativer sein, um etwas zu finden, haben dafür aber auch oft interessante Jobs.
lg,
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:08 Fr 23.01.2009 | Autor: | Dinker |
Ich habe mich mal etwas umgesehen.
Soviel ich weiss sind momentan besonders die Naturwissenschaftlichen Abgänger gefragt und haben es dementsprechend "einfach" eine Stelle zu bekommen. Denkst du ist dies nur eine gegenwärtige Situation - gemäss deiner vorgestellten Schweinetheorie, dass jetzt alle dies studieren und dann gibt es plötzlich wieder zuviel....
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:55 Fr 23.01.2009 | Autor: | reverend |
Schwer zu sagen, aber wahrscheinlich wäre es.
Auch wegen der Unvorhersagbarkeit individueller Chancen am Arbeitsmarkt darf deren Abschätzung nicht das Hauptkriterium einer Berufswahl sein.
Ob der letzte Satz jetzt ins Forum "Deutsch (Langversion)" oder "Philosophie für Hausmänner" gehört, weiß ich nicht. Vielleicht kann er auch zu "Schweine im Weltall" oder aber "Drechseln für Anfänger", die finde ich nur gerade nicht.
reverend
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