Afrika < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:51 Sa 01.11.2008 | Autor: | Dinker |
Ich bin mir bewusst, dass man diese Aufgabe nicht wie eine Mathematikaufgabe lösen kann.......
Also meine Frage wäre, sind die Europäer an der misslichen Lage Afrikas Schuld? Als Ursache der Kolonien und damit verbundenen Ausbeutung..
Ich bin eigentlich der Ansicht, dass Afrika auch ohne die Europäer ein unterentwickletes und wirtschaftlich auf wenig Substanz stehender Kontinent wäre...der Afrikaner ist nicht geboren zum schaffen, stattdessen träumt er lieber etwas herum, ein Teil dieser Mentalität ist sicherlich auch mit dem Klima erklärbar.....
Die Löhne sind ja in Afrika so gering, dann müsste doch jede Firma nach Afrika umsiedeln, aber weshalb tut sie es nicht?
Zum einen sicherlich wegen der fehlenden Infrastruktur, dazu kennt man wohl die unzuverlässige Arbeitsweise der Afrikaner......
Was hält ihr davon? oder könnt ihr mit sogar Quellen offerieren?
besten Dank
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> der Afrikaner ist nicht
> geboren zum schaffen, stattdessen träumt er lieber etwas
> herum,
Hallo,
echt? Kannst Du das belegen?
> ein Teil dieser Mentalität ist sicherlich auch mit
> dem Klima erklärbar.....
Auch Religion mag - sofern es stimmt - eine Rolle spielen.
Was ist eigentlich ein "unterentwickeltes Land"?
Ich sag' mal so: wenn Leute zu essen haben, friedlich und gesund in in ihren Häusern wohnen, braucht's dann Entwicklung?
> Die Löhne sind ja in Afrika so gering, dann müsste doch
> jede Firma nach Afrika umsiedeln, aber weshalb tut sie es
> nicht?
> Zum einen sicherlich wegen der fehlenden Infrastruktur,
> dazu kennt man wohl die unzuverlässige Arbeitsweise der
> Afrikaner...
Ich würde mich zunächst vor den politischen Verhältnissen fürchten - und das würde im Vorfeld verhindern, daß ich als Fabrikantin Bekanntschaft mit der dortigen Arbeitsweise machen könnte.
Gruß v. Angela
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(Frage) beantwortet | Datum: | 09:27 Di 04.11.2008 | Autor: | Dinker |
Geh mal nach Afrika....Der denkt höchstens ein paar Tage in die Zukunft
Wenn der mal ein paar Dollars hat, so erscheint er nicht mehr an der Arbeitsstelle
Zudem schau mal einem Afrikaner in Deutschland zu, wie unmotiviert der bei seiner Tätigkeit aussieht
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Auch das ist ein Vorurteil, das keineswegs nur Afrikaner betrifft. Frag mal in Deutschland in Niedriglohnbereichen herum. Da hörst Du das gleiche.
Es ist wieder eine Frage der wirtschaftlichen Lage. Solange Erwerbsarbeit nicht genügend Verdienst bringt, um davon zu leben, ist das eine normale Erscheinung. In den meisten Entwicklungsländern (und ich habe noch ein paar andere kennengelernt) kann eine Familie nur überleben, wenn alle Familienmitglieder Geld und Nahrungsmittel beschaffen. Das heißt oft schon für kleine Kinder einen 14-Stunden-Tag, z.B. im Straßenverkauf oder bei Hilfsdiensten, etwa in der landwirtschaftlichen Produktion. Selbst dann reicht das Geld nicht, und man muss noch sehen, ob man nicht irgendwo einen Stärkelieferanten (Wurzeln etc.) anbauen kann.
Also: geh mal selbst nach Afrika.
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Ich kann Dir verschiedentlich nicht zustimmen.
Bei Aufenthalten in Côte d'Ivoire, Ghana und Zimbabwe habe ich afrikanische Menschen als ausnehmend arbeitsam erlebt. Das gilt, wegen einer überkommenen Rollenverteilung, deutlich mehr für die Frauen als für die Männer, wobei die "sichtbaren" eben oft keine Erwerbsarbeit haben, der sie nachgehen könnten.
Das aber ist eher ein wirtschaftliches Problem und gehört in die Volkswirtschaftslehre.
Fast alle großen Firmen der Welt produzieren Vorprodukte in Afrika. Dass die Endproduktion nicht dort stattfindet, liegt an einem erheblichen Fachkräftemangel und der fehlenden Bereitschaft ausländischer Fachkräfte, dort zu arbeiten, wie auch an einer latenten politischen Instabilität. So hat z.B. in Côte d'Ivoire die Firma Nestlé ein großes Werk mit über 6000 Beschäftigten an zwei Standorten gehabt, dass nach den Unruhen der letzten Jahre auf unter 2000 Beschäftigte heruntergefahren wurde. Global Player reagieren da schnell und ohne jegliche Rücksicht auf nationale Ökonomien.
In jedem Fall halte ich Deine Sätze für nicht viel mehr als die Kolportierung verbreiteter Vorurteile. Mach Dir lieber selber ein Bild, am besten vor Ort. Außer den genannten Ländern könnte ich Dir auch Kontakte nach Kamerun, Namibia, Botswana und Tansania vermitteln.
So teuer ist es übrigens nicht, nach Afrika zu reisen. Der Flug ist schon die größte Investition, denn der Aufenthalt ist ausnehmend günstig. Jeder Student, der sich drei Wochen Rucksacktourismus in Europa leisten kann, kann für das gleiche Geld auch zwei bis drei Wochen nach und in Afrika reisen.
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