Amerikanische Revolution < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:39 Di 20.11.2012 | Autor: | Bina13 |
Aufgabe | Aufgabe 1:
a) Worin sieht der Historiker Hans-Christoph Schröder die weiterführenden Verdienste der Amerikanischen Revolution?
b) Wieweit deckt sich das Urteil des Historikers mit dem Selbstverständnis der erwähnten engagierten Akteuere?
c) Worauf basiert die neue Qualität der verabschiedeten Unionsverfassung? |
Hallihallo, ich weiß nicht so genau ob ich die Aufgabenstellung richtig verstanden und die Aufgaben richtig gelöst habe. Wäre schön wenn mir da jemand weiterhelfen könnte :)
Textvorlage "Die Amerikanische Revolution" von Hans-Christoh Schröder:
"Die Amerikanische Revolution erhob den Gedanken, "daß die öffentliche Gewalt von denen ausgehen muß, über die sie ausgeübt wird" (R.R. Palmer), zum konstitutiven Prinzip. Sie zerstörte nicht nur die bestehende Verfassungsordnung, sonder schuf eine völlig neue Legitimationsgrundlage politischer Herrschaft. Das Revolutionäre lag aber nicht allein in der Proklamierung und der Begründung, sondern, wie besonders der amerikanische Historiker Robert R. Palmer betont hat, in der praktischen Verwirklichung des Prinzips der Volkssouveränität.
Die innovatorischen und beispielgebenden Hervorbringungen der Amerikanischen Revolution laggen denn auch ganz überwiegend auf dem konstitutionellen Gebiet Ihre Hauptleistung bestand in der Durchsetzung des modernen Verfassungsstaats, in der Einführung des Verfassungskonvents als der Form, in der das Volk als der dem Gesetzgeber überlegene Verfassungsgeber und Souverän tätig wird. Sie führte zu einer klaren Trennung von Gesetz und Verfassung, gesetzgebender und verfassungsgebender Versammlung. Sie verwirklichte mit den "Bills of Rights" die Idee unveräußerlicher Grundrecht, die auch dem Zugriff des demokratischen Gesetzgebers entzogen sind. Mit dem Gedanken der Machbarkeit von Verfassungen und ihrer Revidierbarkeit im Lichte von Erfahrungen oder aufgrund eingetretener Veränderungen offenbarte sich ein modernes Weltverständinis...
Es gibt politisch-lkonstitutionelle ebenso wie soziale Revolutionen. Die Amerikanische Revolution, lautet die hier in enger Anlehnung an die Von Robert Palmer vertretene These, war in erster Linie eine Verfassungsrevolution. Sie lässt sich nicht nur negativ wegen des Fehlens tiefgrifender sozialökonomischer Konflikte und Veränderungen als solche bestimmen, sondern auch positiv in dieser Weise definieren, weil einerseits der Konflikt mit England ein Verfassungskonflikt war und eine alte Verfassungsordnung gewaltsam beseitigt wurde und weil andererseits der Bruch mit dem Überkommenen und die schöpferische Leistung vor allem auf dem Gebiet des "constitution makin" lagen. Auch bei den amerikanischen Revolutionären selber gründete sich das Bewusstsein des geschichtlichen Neuanfangs und ihrer eigenen welthistorischen Rolle vornehmlich auch den intentionalen (=bewussten) Akt deliberierender (= abwägender) und die Erfahrungen der Menschheitsgeschichte berücksichtigender Verfassungsgeber. "Die Amerikaner", erklärte John Jay, "sind das erste Volk, das der Himmel mit der Gelegenheit begünstigt hat, die Regierungsform zu erörtern und zu wählen, unter der es leben will. Alle anderen Verfassungen verdanken ihre Existenz der Gewallt oder der Zerfall." James Wilson, ebenfalls aktiv beteiligt, feierte die amerikanische Unionsverfassung mit den Worten: "Regierungsformen sind im allgemeinen das Ergebnis von Gewalt, Täuschung und Zufall gewesen. In den mehr als 6.000 Jahren seit der Schöpfung bieten die Vereinigten Staaten der Welt das erste Beispiel...einer Nation, die sich, ohne vin einem äußeren Fein angegriffen zu sein, ohne von Aufständen im Inneren erschüttert zu werden, ruhig über das Regierungssystem entscheidet, unter dem sie und ihre Nachfahren leben sollen."
In dem ganz neuartigen demokratischen Grundprinzip der Verfassungsgebung, in der besonderen übergesetzlichen Stellung ihrer Verfassung, in der konstitutionellen Regulierung und freiheitssichernden, grundrechtlichen Einhegung politischer Herrschaft, sowie in der vorgesehenen Möglichkeit einer Verfassungsrevision liegt in der Tat der entscheindene, welthistorische Beitrag der amerikanischen Revolution."
zu a) Der Historiker Hand-Christoph Schröder sieht die weiterführenden Verdienste der Amerikanischen Revolution in der Verwirklichung des demokratischen Grundprinzips in der Verfassungsgebung. Damit war die bestehende Ordnung zerstört und die neue politische Herrschaft auf der Grundlage der aufklärerischen Ideen John Lockes und Charles des Montesquieu gegründet. Ein wichtiger Verdienst war auch die Verwirklichung des modernen Verfassungsstaates, in dem das Volk als Verfassungsgeber und Souverän eintritt und den Gesetzgeber übergeordnet ist. Damit war eine Trennung von Gesetz und Verfassung geschaffen, bei der die Verfassung über dem Gesetz steht. Zudem war das Prinzip der Volkssouveränität, ein wichtiger Punkt aufklärerischer Ideen, verwirklicht. In diesen Punkten sieht Schröder einen wichtigen Schritt in die Moderne vollzogen.
Ein weiterer wichtiger Verdienst war die Erstellung des Grundrechtkatalogs in der Verfassung, in dem die Grundrecht, (Rechts-) Freiheit, Sicherheit und Eigentum, gesichert wurden.
Die Verfassung stellte damit etwas völlig neuartiges dar, was als Vorbild für europäische Staaten gesehen und den Weg in die Moderne leiten konnte.
zu b ) Die Urteile der engagierten Akteuere deckt sich mit dem Urteil des Historikers insoweit, dass beide Seiten in der Errichtung der Verfassung den Weg in einen geschichtlichen Neuanfang sehen. Im Gegensatz zu den Akteueren der Revolution, die der Ansicht sind, dass die Verfassung ohne Gewalt oder Zufall zustande gekommen ist, sieht der Historiker Hans-Christoph Schröder jedoch den Konflikt mit England als Verfassungskonflikt, der die Verfassung aufgrund der gewünschten amerikanischen Unabhängigkeit zustande kommen ließ.
zu c)Die neue Qualitäät der Unionsverfassung basierte darauf, dass das Verhältnis zwischen der Autorität der Zentralgewalt und der Macht der Einzelstaaten so geregelt war, dass die entscheidenden Vorrechte bei der Zentralgewalt verblieben (z.B Recht auf Steuererhebung, Vertragsbeschlüsse mit auswärtigen Staaten u.a.) Zudem war die Zentralregierung nach dem Prinzip der Gewaltenteilung in drei Säulen unterteilt. In Executive, Legislative, und Judikative, wobei das oberste Bundesgericht gleichzeitig als Verwassungswächter fungierte. Neu waren auch die Grundrechte, bei denen es den Einzelstaaten, sowie der Zentralgewalt untersagt war Adelstitel zu verleihen oder individuelle Strafen zu erteilen oder Gesetze mit rückwirkender Kraft zu erlassen. Zudem durfte die Zentralgewalt kein religiöses Glaubensbekenntnis auferlegen. Das Ständesystem wurde weitestgehen aufgehoben und jeden jedem freien Mann wurde das gleiche Recht zugetragen.
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 16:19 Di 20.11.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Bina13,
> Aufgabe 1:
> a) Worin sieht der Historiker Hans-Christoph Schröder die
> weiterführenden Verdienste der Amerikanischen Revolution?
>
> zu a) Der Historiker Hand-Christoph Schröder sieht die
> weiterführenden Verdienste der Amerikanischen Revolution
> in der Verwirklichung des demokratischen Grundprinzips in
> der Verfassungsgebung. Damit war die bestehende Ordnung
> zerstört und die neue politische Herrschaft auf der
> Grundlage der aufklärerischen Ideen John Lockes und
> Charles des Montesquieu gegründet. Ein wichtiger Verdienst
> war auch die Verwirklichung des modernen
> Verfassungsstaates, in dem das Volk als Verfassungsgeber
> und Souverän eintritt und den Gesetzgeber übergeordnet
> ist. Damit war eine Trennung von Gesetz und Verfassung
> geschaffen, bei der die Verfassung über dem Gesetz steht.
> Zudem war das Prinzip der Volkssouveränität, ein
> wichtiger Punkt aufklärerischer Ideen, verwirklicht. In
> diesen Punkten sieht Schröder einen wichtigen Schritt in
> die Moderne vollzogen.
> Ein weiterer wichtiger Verdienst war die Erstellung des
> Grundrechtkatalogs in der Verfassung, in dem die
> Grundrecht, (Rechts-) Freiheit, Sicherheit und Eigentum,
> gesichert wurden.
> Die Verfassung stellte damit etwas völlig neuartiges dar,
> was als Vorbild für europäische Staaten gesehen und den
> Weg in die Moderne leiten konnte.
"Neu war die Erklärung der Menschenrechte. Die USA gewannen mit diesen Prinzipien eine beachtliche Anziehungskraft für viele Menschen in der Welt, die nun in großen Einwanderungswellen in die Neue Welt strömten."
Quelle: Abitur clever vorbereitet; Geschichte; Seite 13
Die Amerikanische Revolution, war in erster Linie eine Verfassungsrevolution.
"In diesem Prozess der Loslösung von Monarchie und Empire nahm die aufklärerische Idee, das Volk sei der Souverän und könne sich selbst regieren, erstmals konkrete Gestalt an. Zentrale Bedeutung erlangten die Verfassungen (constitutions), in denen die Staatsform und die Kompetenzen der verschiedenen Regierungsorgane festgeschrieben wurden."
Quelle: Der Brockaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:46 Mi 21.11.2012 | Autor: | Josef |
Hallo,
> b) Wieweit deckt sich das Urteil des Historikers mit dem
> Selbstverständnis der erwähnten engagierten Akteuere?
> zu b ) Die Urteile der engagierten Akteuere deckt sich mit
> dem Urteil des Historikers insoweit, dass beide Seiten in
> der Errichtung der Verfassung den Weg in einen
> geschichtlichen Neuanfang sehen. Im Gegensatz zu den
> Akteueren der Revolution, die der Ansicht sind, dass die
> Verfassung ohne Gewalt oder Zufall zustande gekommen ist,
> sieht der Historiker Hans-Christoph Schröder jedoch den
> Konflikt mit England als Verfassungskonflikt, der die
> Verfassung aufgrund der gewünschten amerikanischen
> Unabhängigkeit zustande kommen ließ.
>
Alle sind sich einig, das die Gewalt vom Volke ausgehen müsse. Alle sind sich einig, dass nicht allein die Verkündung und Begründung sondern die Verwirklichung des Prinzips der Volkssouveränität ausschlaggebend sei. Alle waren sich einig, dass es sich hierbei um eine Verfassungsrevolution handelt. Alle sind sich einig, dass die Amerikaner das erste Volk sind, die die Regierungsform erörten und selber wählen.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:42 Mi 21.11.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Bina13,
> c) Worauf basiert die neue Qualität der verabschiedeten
> Unionsverfassung?
> zu c)Die neue Qualitäät der Unionsverfassung basierte
> darauf, dass das Verhältnis zwischen der Autorität der
> Zentralgewalt und der Macht der Einzelstaaten so geregelt
> war, dass die entscheidenden Vorrechte bei der
> Zentralgewalt verblieben (z.B Recht auf Steuererhebung,
> Vertragsbeschlüsse mit auswärtigen Staaten u.a.) Zudem
> war die Zentralregierung nach dem Prinzip der
> Gewaltenteilung in drei Säulen unterteilt. In Executive,
> Legislative, und Judikative, wobei das oberste
> Bundesgericht gleichzeitig als Verwassungswächter
> fungierte.
> Neu waren auch die Grundrechte, bei denen es den
> Einzelstaaten, sowie der Zentralgewalt untersagt war
> Adelstitel zu verleihen oder individuelle Strafen zu
> erteilen oder Gesetze mit rückwirkender Kraft zu erlassen.
> Zudem durfte die Zentralgewalt kein religiöses
> Glaubensbekenntnis auferlegen. Das Ständesystem wurde
> weitestgehen aufgehoben und jeden jedem freien Mann wurde
> das gleiche Recht zugetragen.
>
"Die erste Unionsverfassung
Den vorläufigen Abschluss der revolutionären Umwälzung bildeten die Articles of Confederation, die der Kontinentalkongress am 15. November 1777 mitten im Unabhängigkeitskrieg verabschiedete. Die 13 amerikanischen Staaten schlossen unter dem Namen »The United States, in Congress assembled« einen »festen Freundschaftsbund«, der jedem Mitglied die volle Souveränität beließ. Der Kontinentalkongress wurde in Konföderationskongress umbenannt und tagte in der alten Form weiter. Die Parlamente entsandten jährlich Delegierte, und wie bisher verfügte jeder Staat über eine Stimme. Der jährlich gewählte Präsident übte nur repräsentative Funktionen aus, und die Arbeit wurde vorwiegend in Komitees geleistet, von denen sich einige in Richtung auf Exekutivbehörden wie Außen-, Finanz- und Kriegsministerium hin entwickelten.
Der Konföderationskongress erhielt zwar das Recht, über Krieg und Frieden zu entscheiden, Kredite aufzunehmen und Verträge zu schließen, durfte aber weder Gesetze verabschieden noch Steuern und Zölle erheben. Die Finanzierung der Gemeinschaftsaufgaben erfolgte durch freiwillige Beiträge der Einzelstaaten entsprechend ihrer nutzbaren Bodenfläche. Wichtige Entscheidungen mussten mit Zweidrittelmehrheit getroffen werden, und Änderungen der Articles of Confederation bedurften der Zustimmung sämtlicher Parlamente. Offiziell trat die Verfassung erst am 1. März 1781 in Kraft, nachdem die Staaten ihren Streit über Gebietsansprüche im Westen dadurch gelöst hatten, dass sie das Land jenseits der Appalachen als public domain in den Gemeinschaftsbesitz der Union überführten."
Quelle:
Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:33 Mi 21.11.2012 | Autor: | Bina13 |
Mal wieder vielen lieben Dank für die schnelle Antwort
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 02:54 Do 22.11.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Bina13,
> Mal wieder vielen lieben Dank für die schnelle Antwort
>
Gern geschehen!
Viel Erfolg!
Viele Grüße
Josef
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