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Forum "Uni-Lineare Algebra" - Beweis: surjektive Abbildung
Beweis: surjektive Abbildung < Lineare Algebra < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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Beweis: surjektive Abbildung: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:12 Do 03.11.2005
Autor: Kati

Ich habe diese Frage noch in keinem Internetforum gestellt.

Hi!

Ich hab hier ein Problem mit einer Übungsaufgabe:

Sei f: A [mm] \to [/mm] B eine Abbildung

z. z. f ist surjektiv genau dann, wenn eine Abbildung s: B [mm] \to [/mm] A existiert mit f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm]

Also erstmal ist mir nicht so ganz klar wieso s eine Abbildung ist. Wenn f surjektiv ist kann ja auch zu einem b [mm] \in [/mm] B mehrere a [mm] \in [/mm] A gehören. Also wäre doch dann s gar keine Abbildung oder, was aber irgendwie net sein kann...

Zur möglichen Lösung:

Ich muss doch erst annehmen dass f surjektiv ist und zeigen dass s eine Abbildung ist.
Dann ist doch zu zeigen, dass f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm] gilt.
Und dann muss ich doch nochmal Vorraussetzen dass die Abbildung s existiert und f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm] gilt und daraus zeigen dass f surjektiv ist, oder?

Also was ich machen muss glaube ich zu wissen. Nur ich weiß halt net wie.
Ich weiß noch, dass ich das "Auswahlaxiom der Mengenlehre" für die Lösung brauch, das folgendermaßen lautet:

Sind A, B Mengen und ist r: A [mm] \to P_{A} [/mm] \ {  [mm] \emptyset [/mm] } eine Abbildung, dan existiert eine Abb. s: B [mm] \to [/mm] A mit s ( b ) [mm] \in [/mm] r ( b )  ( [mm] P_{A} [/mm] = Potenzmenge von A )

Ich könnte hier mal ganz dringend Hilfe gebrauchen, am besten mit einer richtigen Lösung!

Gruß Katrin

        
Bezug
Beweis: surjektive Abbildung: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:43 Do 03.11.2005
Autor: DaMenge

Hallo Katrin,

hier hast du offensichtlich ein ähnliches Problem wie bei der Injektivität.

> Also erstmal ist mir nicht so ganz klar wieso s eine
> Abbildung ist. Wenn f surjektiv ist kann ja auch zu einem b
> [mm]\in[/mm] B mehrere a [mm]\in[/mm] A gehören. Also wäre doch dann s gar
> keine Abbildung oder, was aber irgendwie net sein kann...

s ist nicht eine Umkehrung von f - die ist keine Abbildung !

>  
> Zur möglichen Lösung:
>  
> Ich muss doch erst annehmen dass f surjektiv ist und zeigen
> dass s eine Abbildung ist.

Nein, wenn f surjektiv ist, dann muss eine Abbildung s existieren, so dass die Gleichung gilt - dies geht am einfachsten indem du ein s angibst.
Schaffst du dies hier ?


>  Und dann muss ich doch nochmal Vorraussetzen dass die
> Abbildung s existiert und f [mm]\circ[/mm] s = [mm]id_{B}[/mm] gilt und
> daraus zeigen dass f surjektiv ist, oder?

Genau, es gäbe solch eine Abbildung - angenommen f wäre nicht surjektiv, d.h. ... , daraus folgt ... also gilt die Gleichung nicht - Widerspruch

so in etwa sollte es aussehen.

versuch dich mal - wir können dann nochmal drüber schauen.

viele Grüße
DaMenge

Bezug
                
Bezug
Beweis: surjektive Abbildung: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:02 Fr 04.11.2005
Autor: Kati

Okay ich hab mich auch hieran mal versucht:

1) sei f surjektiv
    z. z. es existiert eine Abbildung s: B [mm] \to [/mm] A mit f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm]

    ich lege für s fest:
    zu jedem b [mm] \in [/mm] B existiert ein festes a  [mm] \in [/mm] A mit f (a) = b

    z. z. es gilt f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm] also f [mm] \circ [/mm] s (b) = [mm] id_{B} [/mm] (b) für b [mm] \in [/mm] B
    sei b [mm] \in [/mm] B. Also s (b) = a und f (a) = b
    Daraus folgt: f [mm] \circ [/mm] s (b) = f ( s (b) ) = f (a) = b = [mm] id_{B} [/mm] (b)

2) sei s: B [mm] \to [/mm] A eine Abbildung und gelte dafür f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm]
    z. z. f ist surjektiv ( zu jed. b [mm] \in [/mm] B ex ein a [mm] \in [/mm] A mit b = f (a) )
  
    sei b [mm] \in [/mm] B
    weil s existiert kann man jedem b ein eindeutiges a [mm] \in [/mm] A zuordnen mit
    a = s (b) oder ( b , a ) [mm] \in [/mm] s
    nach Def. von s gilt auch f (a) = b , also ist f surjektiv


Ist das so okay?


Hier hab ich jetzt aber noch genau wie bei dem Beweis der injektiven Abbildung die Frage warum ich nicht auch zeigen muss, dass s eine Abbildung ist.

Außerdem musste ich doch das Auswahlaxiom irgendwo anwenden. Hab ich das vielleicht schon gemacht ohne es zu bemerken? Und wenn ja müsste ich das dann net irgendwie irgendwo erläutern, dass ich es angewendet habe?

Gruß Kati

Bezug
                        
Bezug
Beweis: surjektive Abbildung: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:40 Fr 04.11.2005
Autor: taura

Hallo Kati!

> 1) sei f surjektiv
>      z. z. es existiert eine Abbildung s: B [mm]\to[/mm] A mit f
> [mm]\circ[/mm] s = [mm]id_{B}[/mm]
>  
> ich lege für s fest:
>      zu jedem b [mm]\in[/mm] B existiert ein festes a  [mm]\in[/mm] A mit f
> (a) = b

Nein, das existiert ja grade nicht! Es kann ja eben sein, dass mehrere existieren!

Genau hier, brauchst du das Auswahlaxiom: Zu jedem b aus B wählst du genau ein $a [mm] \in f^{-1}(b)$ [/mm] (Urbild von b unter f, ist nicht leer, da f ja surjektiv ist) aus, das du b unter s zuordnest. (Das du das kannst besagt grade das Auswahlaxiom.)
Versuch mit dieser Funktion nochmal diese Richtung zu zeigen :-)

> 2) sei s: B [mm]\to[/mm] A eine Abbildung und gelte dafür f [mm]\circ[/mm] s
> = [mm]id_{B}[/mm]
>      z. z. f ist surjektiv ( zu jed. b [mm]\in[/mm] B ex ein a [mm]\in[/mm] A
> mit b = f (a) )
>    
> sei b [mm]\in[/mm] B
>      weil s existiert kann man jedem b ein eindeutiges a
> [mm]\in[/mm] A zuordnen mit
>      a = s (b) oder ( b , a ) [mm]\in[/mm] s
>      nach Def. von s gilt auch f (a) = b , also ist f
> surjektiv

Nicht ganz, versuchs so: sei [mm] $b\in [/mm] B$, dann weiß ich: weil s existiert gilt: $f(s(b))=b$, das heißt, es existiert ein Element a aus A (nämlich s(b)) so dass f(a)=b, daraus folgt, f ist surjektiv.

> Hier hab ich jetzt aber noch genau wie bei dem Beweis der
> injektiven Abbildung die Frage warum ich nicht auch zeigen
> muss, dass s eine Abbildung ist.

Musst du auch hier wieder, geht aber auch recht schnell. Warum wird jedem Element aus B ein eindeutiges aus A zugeordnet?

Gruß taura

Bezug
                                
Bezug
Beweis: surjektive Abbildung: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:09 Fr 04.11.2005
Autor: Kati

Das ist mir jetzt irgendie nicht  so ganz klar..

also ich sage dass für s gilt:
zu jedem b [mm] \in [/mm] B ex. ein a [mm] \in [/mm] A mit a [mm] \in f^{-1} [/mm] (b)

Aber [mm] f^{-1} [/mm] ist doch gar keine Abbildung, weil man doch hier einem b mehrere a ' s zuordnen kann....

Außerdem versteh ich jetzt auch garnet den Zusammenhang zu dem Auswahlaxiom...


Den 2. Beweisteil von dir hab ich wiederrum kapiert ...

Gruß kati

Bezug
                                        
Bezug
Beweis: surjektive Abbildung: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:33 Fr 04.11.2005
Autor: holy_diver_80

Hallo Kati,

> Das ist mir jetzt irgendie nicht  so ganz klar..
>  
> also ich sage dass für s gilt:
>  zu jedem b [mm]\in[/mm] B ex. ein a [mm]\in[/mm] A mit a [mm]\in f^{-1}[/mm] (b)
>  
> Aber [mm]f^{-1}[/mm] ist doch gar keine Abbildung, weil man doch
> hier einem b mehrere a ' s zuordnen kann....

[mm] $f^{-1}$ [/mm] ist keine Abblidung, das stimmt. Mit [mm] $f^{-1}(b)$ [/mm] ist in diesem Zusammenhang die Menge aller $a [mm] \in [/mm] A$ gemeint, für die gilt f(a)=b. (Die Urbildmenge von b unter f) Diese Menge enthält für f surjektiv im Allgemeinen mehr als ein Element. (Nur wenn die Abbildung bijektiv ist, ist mit [mm] $f^{-1}$ [/mm] die Umkehrfunktion gemeint.)
  

> Außerdem versteh ich jetzt auch garnet den Zusammenhang zu
> dem Auswahlaxiom...

Wenn man aus dieser Menge nun ein Urbild herausfischen will, benötigt man das Auswahlaxiom. Dieses stellt sicher, dass man aus jeder (nichtleeren) Menge ein Element auswählen kann.
(Kann man nicht auch so immer ein Element aus einer Menge herausfischen? Nein, dazu bräuchte man eine Auswahlvorschrift, die für alle Mengen greift. Das ist aber nicht möglich.)

Liebe Grüße,
Holy Diver

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Beweis: surjektive Abbildung: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 13:19 Fr 04.11.2005
Autor: Kati

Okay... das wär jetzt meine neue Lösung.

1) sei f surjektiv
    Ich lege für s fest:
    zu jedem b [mm] \in [/mm] B wähle ich genau ein a [mm] \in f^{-1} [/mm] (b)
    ( [mm] f^{-1} [/mm] (b) ist nicht leer, da f surjektiv ist, kann aber auch mehrere
    Elemente enthalten. Das Auswahlaxiom besagt, dass ich genau ein a
    aus dieser Urbildmene auswählen und es s zuornen kann)

    a) z. z. s ist eine Abbildung
        i) z. z. dass zu jedem b [mm] \in [/mm] B ein a [mm] \in [/mm] A mit ( b,a ) [mm] \in [/mm] s existiert
           - Nach der Definition von s gilt dies, da ich zu jedem b genau
             ein a wähle
        ii) z. z.  das für alle ( b,a ) [mm] \in [/mm] s und für alle ( b',a' ) [mm] \in [/mm] s mit
            b = b' gilt: a = a'
            - Nach Definition von s gilt:
              a = s (b)
              Wenn nun b = b' ist gilt s (b) = s (b') = a'
              also a = a'

2) sei s: B [mm] \to [/mm] A eine Abbildung und gelte dafür f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_{B} [/mm]
    z. z.: f ist surjektiv
    sei b [mm] \in [/mm] B
    weil s existiert gilt: f ( s (b) ) = b , das heißt es exisiter ein
    a [mm] \in [/mm] A (nämlich s (b) ) so dass f (a) = b
    Daraus folgt, f ist surjektiv


Ist das jetzt so richtig?        

Bezug
                                        
Bezug
Beweis: surjektive Abbildung: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:50 Fr 04.11.2005
Autor: taura

Hallo Kati!

> 1) sei f surjektiv
>      Ich lege für s fest:
>      zu jedem b [mm]\in[/mm] B wähle ich genau ein a [mm]\in f^{-1}[/mm] (b)
> ( [mm]f^{-1}[/mm] (b) ist nicht leer, da f surjektiv ist, kann aber
> auch mehrere
>      Elemente enthalten. Das Auswahlaxiom besagt, dass ich
> genau ein a
> aus dieser Urbildmene auswählen und es s zuornen kann)

[daumenhoch]

> a) z. z. s ist eine Abbildung
>          i) z. z. dass zu jedem b [mm]\in[/mm] B ein a [mm]\in[/mm] A mit (
> b,a ) [mm]\in[/mm] s existiert
>             - Nach der Definition von s gilt dies, da ich
> zu jedem b genau
>               ein a wähle

Ja, und das kannst du wegen der Surjektivität, denn deshalb gibt es zu jedem b eine Urbildmenge.

>          ii) z. z.  das für alle ( b,a ) [mm]\in[/mm] s und für alle
> ( b',a' ) [mm]\in[/mm] s mit
> b = b' gilt: a = a'
>              - Nach Definition von s gilt:
>                a = s (b)
>                Wenn nun b = b' ist gilt s (b) = s (b') =
> a'
>                also a = a'

Hm, das gilt wiederum wegen des Auswahlaxioms...

Im Prinzip reichen die beiden Sätze oben in der Klammer vollkommen aus, für die Begründung warum s eine Abbildung ist ;-)

So hier fehlt jetzt aber noch das, was du dann wahrscheinlich mit (b) bezeichnet hast und vergessen hast, hier aufzuschreiben ;-) Nämlich, dass für dieses s auch wirklich gilt: $f [mm] \circ [/mm] s = [mm] id_B$ [/mm]

> 2) sei s: B [mm]\to[/mm] A eine Abbildung und gelte dafür f [mm]\circ[/mm] s
> = [mm]id_{B}[/mm]
>      z. z.: f ist surjektiv
>      sei b [mm]\in[/mm] B
>      weil s existiert gilt: f ( s (b) ) = b , das heißt es
> exisiter ein
> a [mm]\in[/mm] A (nämlich s (b) ) so dass f (a) = b
>      Daraus folgt, f ist surjektiv

[daumenhoch] :-)

Gruß taura

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