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Aufgabe | (a) Geben Sie das in Manchestercodierung dargestellte Bitmuster an!
Bitmuster
(b) Angenommen, das obige Bitmuster für Manchestercodierung wird in 1 ms übertragen.
i. Wie hoch ist die Übertragungsrate?
ii. Wieviel Baud hat das Signal? |
Hallo,
diese Aufgabe stammt aus einer alten Klausur zur Vorlesung "Rechnernetze und verteilte Systeme". Nachdem dieses Thema zwar im Skript, aber nicht in den Übungen vorkam, weiß ich nicht, inwiefern das heuer klausurrelevant ist, es ist aber besser, wenn ich diese Aufgabe bearbeite...
(Geht mit mir bitte nicht zu hart ins Gericht, denn Taktgeber sind völlig neu für mich )
Laut Wikipedia-Eintrag gibt es für den Manchester-Code zwei gleichwertige Definitionen.
Nach meinem bescheidenen Verständnis wird in meiner Aufgabe die Definition von G.E. Thomas verwendet, demnach habe ich bei der a) das Bitmuster
0 1 1 0 1 0 0 1 1 0 0 1
Stimmt das?
Bei der b) komme ich leider ins Stocken:
i. Ansetzen würde ich über [mm] $\mbox{Bit/s}=\log_{2}(\mbox{Anzahl Signalzustände})*\mbox{Baudwert}$.
[/mm]
Ich vermute, dass ich dann 12 Signalzustände habe. Vorausgesetzt, dass das überhaupt stimmt, komme ich dann leider nicht darauf, wie ich den Baudwert bestimme und wundere mich, warum in der ii. explizit danach gefragt wird, wenn ich diesen Wert doch bereits in der i. bestimmen muss?
Vielen Dank für Eure Mühe!
Gruß
el_grecco
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:47 Mo 04.07.2011 | Autor: | el_grecco |
Hallo,
mir dämmert da gerade etwas: kann es sein, dass dieses Thema eigentlich in den Bereich "Signaltheorie" gehört?
Das würde zumindest erklären, warum bisher noch niemand geantwortet hat...
Falls jemand eine Idee hat: immer nur her damit, denn ich stehe nachwievor auf dem Schlauch.
Danke
&
Gruß
el_grecco
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Hallo Grec,
> mir dämmert da gerade etwas: kann es sein, dass dieses
> Thema eigentlich in den Bereich "Signaltheorie" gehört?
>
> Das würde zumindest erklären, warum bisher noch niemand
> geantwortet hat...
Ich glaube, Du könntest es auch ins Unterforum "Kochen für Haustiere" einstellen - wenn sich jemand damit auskennen würde, dann würde Deine Frage bestimmt trotzdem gefunden. Die meisten, die hier lieber antworten als fragen, lesen irgendwann sowieso jede Frage, die länger unbeantwortet bleibt.
Ich entnehme der Wikipedia übrigens, dass Du richtig liegst.
Die zweite Aufgabe allerdings wird durch den dreizeiligen Abschnitt "Nachteile" weiter erhellt.
Grüße
rev
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:07 Mo 04.07.2011 | Autor: | reverend |
Hallo nochmal,
> Wahrscheinlich liegt es einfach nur am guten Wetter
> (verständlich)...
Gutes Wetter? Bist Du auf Barbados? Oder vielleicht näherliegend, Chios?
> > Die zweite Aufgabe allerdings wird durch den dreizeiligen
> > Abschnitt
> > "Nachteile"
> > weiter erhellt.
>
> Das Problem an dieser Aufgabe ist, dass ich keine Lösung
> habe, denn mir liegt nur die alte Klausur vor und da bringt
> das Rechnen nicht viel.
naja, aber dass die Bitrate hier 12.000 bit/s und die Taktrate (Baudrate) doppelt so hoch liegt, ist aber auch ohne Musterlösung zu entnehmen...
lg
rev
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:58 Mo 04.07.2011 | Autor: | el_grecco |
Hi rev,
> Hallo nochmal,
>
> > Wahrscheinlich liegt es einfach nur am guten Wetter
> > (verständlich)...
>
> Gutes Wetter? Bist Du auf Barbados? Oder vielleicht
> näherliegend, Chios?
tja es kann halt nicht jeder einen herrlichen bayrisch-blauen Himmel haben.
(Kleiner Scherz. Ich dachte es herrscht ein bundesweites Hoch.)
> > > Die zweite Aufgabe allerdings wird durch den dreizeiligen
> > > Abschnitt
> > > "Nachteile"
> > > weiter erhellt.
> >
> > Das Problem an dieser Aufgabe ist, dass ich keine Lösung
> > habe, denn mir liegt nur die alte Klausur vor und da bringt
> > das Rechnen nicht viel.
>
> naja, aber dass die Bitrate hier 12.000 bit/s und die
> Taktrate (Baudrate) doppelt so hoch liegt, ist aber auch
> ohne Musterlösung zu entnehmen...
Die 12.000 Bit/s sind logisch (12 Bit/ms * 1000). Das würde bedeuten, ich hätte einen Baudwert von 24000. Wenn ich aber die Probe über $ [mm] \mbox{Bit/s}=\log_{2}(\mbox{Anzahl Signalzustände})\cdot{}\mbox{Baudwert} [/mm] $ mache, erhalte ich für den Baudwert 3347.315348, was ja nicht doppelt soviel ist...
Wahrscheinlich ist es total einfach, aber ich sehe es im Moment einfach nicht...
> lg
> rev
Gruß
el_grecco
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:32 Mo 04.07.2011 | Autor: | reverend |
Hallo nochmal,
Deine Formel stimmt zwar, aber ihre Anwendung ist hier ein bisschen "tricky".
> > naja, aber dass die Bitrate hier 12.000 bit/s und die
> > Taktrate (Baudrate) doppelt so hoch liegt, ist aber auch
> > ohne Musterlösung zu entnehmen...
>
> Die 12.000 Bit/s sind logisch (12 Bit/ms * 1000). Das
> würde bedeuten, ich hätte einen Baudwert von 24000. Wenn
> ich aber die Probe über [mm]\mbox{Bit/s}=\log_{2}(\mbox{Anzahl Signalzustände})\cdot{}\mbox{Baudwert}[/mm]
> mache, erhalte ich für den Baudwert 3347.315348, was ja
> nicht doppelt soviel ist...
>
> Wahrscheinlich ist es total einfach, aber ich sehe es im
> Moment einfach nicht...
In zwei Takteinheiten wird ja nur jeweils ein Bit - also einer von zwei Signalzuständen - übermittelt, also pro Takteinheit nur [mm] \wurzel{2} [/mm] Signalzustände. Dann stimmt die Formel auch.
Die Übermittlung ist multiplikativ, nicht additiv. Wenn ich pro Takteinheit 4 Signalzustände übermittle, also 2 Bit, dann habe ich nach zwei Takteinheiten ja 16 verschiedene mögliche Übermittlungsergebnisse, nicht 8.
Grüße
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:06 Mo 04.07.2011 | Autor: | el_grecco |
Hi rev,
sorry, falls ich allmählich lästig werden sollte, aber spätestens hier zeigt es sich, wenn man in der Schule nicht mit Taktgebern zu tun hatte...
> Hallo nochmal,
>
> Deine Formel stimmt zwar, aber ihre Anwendung ist hier ein
> bisschen "tricky".
>
> > > naja, aber dass die Bitrate hier 12.000 bit/s und die
> > > Taktrate (Baudrate) doppelt so hoch liegt, ist aber auch
> > > ohne Musterlösung zu entnehmen...
> >
> > Die 12.000 Bit/s sind logisch (12 Bit/ms * 1000). Das
> > würde bedeuten, ich hätte einen Baudwert von 24000. Wenn
> > ich aber die Probe über [mm]\mbox{Bit/s}=\log_{2}(\mbox{Anzahl Signalzustände})\cdot{}\mbox{Baudwert}[/mm]
> > mache, erhalte ich für den Baudwert 3347.315348, was ja
> > nicht doppelt soviel ist...
> >
> > Wahrscheinlich ist es total einfach, aber ich sehe es im
> > Moment einfach nicht...
>
> In zwei Takteinheiten wird ja nur jeweils ein Bit - also
> einer von zwei Signalzuständen - übermittelt, also pro
> Takteinheit nur [mm]\wurzel{2}[/mm] Signalzustände. Dann stimmt die
> Formel auch.
Dass in zwei Takteinheiten nur ein Bit übermittelt wird, sehe ich aus der Graphik. Die Wurzel aus 2 ist mir jetzt auch klar (da die Übermittlung multiplikativ ist, wie Du weiter unten geschildert hast). Welchen Wert muss ich aber in der Formel für die Anzahl der Signalzustände einsetzen?
> Die Übermittlung ist multiplikativ, nicht additiv. Wenn
> ich pro Takteinheit 4 Signalzustände übermittle, also 2
> Bit, dann habe ich nach zwei Takteinheiten ja 16
> verschiedene mögliche Übermittlungsergebnisse, nicht 8.
Das verwirrt mich etwas... Meinst Du pro 2 Takteinheiten 2 Zustände...?
> Grüße
> reverend
Gruß
el_grecco
P.S. Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich denke Du hast mit E-Technik (oder Signaltheorie) nichts zu tun, dennoch leistest Du sehr gute Hilfe, was keineswegs selbstverständlich ist!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:35 Mo 04.07.2011 | Autor: | reverend |
Hallo el_grecco,
> sorry, falls ich allmählich lästig werden sollte, aber
> spätestens hier zeigt es sich, wenn man in der Schule
> nicht mit Taktgebern zu tun hatte...
Hm. Vielleicht ist das der Unterschied. An/in der Schule hatte ich das auch nicht, aber zu Schulzeiten.
> P.S. Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich denke Du hast mit
> E-Technik (oder Signaltheorie) nichts zu tun, dennoch
> leistest Du sehr gute Hilfe, was keineswegs
> selbstverständlich ist!
Nein, ich habe nichts mehr damit zu tun. Als ich 16 war, habe ich aber eine Menge an Computern gebastelt und entsprechend auch mit Taktgebern. Die modernste Schnittstelle hieß RS-232 und war nicht immer so funktional, wie die Normen einen glauben machen wollten. Außerdem bin ich mit Elektronikbasteleien und einem Elektrotechnikmeister aufgewachsen; manches bleibt dann offenbar doch.
> > In zwei Takteinheiten wird ja nur jeweils ein Bit - also
> > einer von zwei Signalzuständen - übermittelt, also pro
> > Takteinheit nur [mm]\wurzel{2}[/mm] Signalzustände. Dann stimmt die
> > Formel auch.
>
> Dass in zwei Takteinheiten nur ein Bit übermittelt wird,
> sehe ich aus der Graphik. Die Wurzel aus 2 ist mir jetzt
> auch klar (da die Übermittlung multiplikativ ist, wie Du
> weiter unten geschildert hast). Welchen Wert muss ich aber
> in der Formel für die Anzahl der Signalzustände
> einsetzen?
Das ist ja das auf den ersten Blick eigenartige. Es gibt (aus Sicht der Formel ) tatsächlich [mm] \wurzel{2} [/mm] Signalzustände. Der Logarithmus wirft dann [mm] \tfrac{1}{2} [/mm] als Funktionswert aus und alles ist gut.
Die Formel ist anschaulicher, wenn man >1 Signalzustände hat, normalerweise eben 2 oder 4, äußerst selten mehr - die sind einfach nicht mehr ohne erhebliche Störanfälligkeit darzustellen, wogegen selbst Prüf- und Paritätsbits nicht so recht helfen. Es war in der Technikgeschichte jedenfalls immer leichter, die Taktrate zu erhöhen, als die Zahl der Signalzustände. Und selbst wenn jemand 5 Zustände gut darstellen könnte, wäre wegen der binären Verarbeitung ja immer noch nicht viel gewonnen, sondern erst wieder mit 8 Zuständen.
> > Die Übermittlung ist multiplikativ, nicht additiv. Wenn
> > ich pro Takteinheit 4 Signalzustände übermittle, also 2
> > Bit, dann habe ich nach zwei Takteinheiten ja 16
> > verschiedene mögliche Übermittlungsergebnisse, nicht 8.
>
> Das verwirrt mich etwas... Meinst Du pro 2 Takteinheiten 2
> Zustände...?
Nein, das war ein Beispiel abseits von Deiner Aufgabe, mit einer höheren Übermittlungsrate und 4 statt [mm] \wurzel{2} [/mm] Signalzuständen. Da ging es mir nur um die Multiplikativität (auf die übrigens auch der Logarithmus in der Formel hindeutet).
Übrigens schaue ich ganz gerne mal in fremden Fachgebieten, ob ich da wenigstens ungefähr verstehe, worum es geht. Das geht dann logischerweise nicht tief oder weit, aber es ist immer ganz interessant zu sehen, was die andern so treiben.
Um ehrlich zu sein, war mir bis dato noch nicht einmal bewusst, dass es eine Disziplin "Signaltheorie" gibt. Mit E-Technikern und Informatikern hatte ich an der Uni nur zu tun, indem ich Mathearbeitsgruppen begleitet habe bzw. einzelnen ein bisschen in den mathematischen Grundlagen auf die Sprünge geholfen habe. Das ging aber nicht einmal bis ans Ende von deren Grundstudium - im Komplexen war ich dann doch nicht firm genug, was ich noch heute merke, obwohl ich daran noch etwas gearbeitet habe. Konvergenzradien oder Wegintegrale sind nach wie vor nicht meine Welt.
Viel Erfolg also - eigentlich ist die Aufgabe jetzt doch gelöst, oder?
Grüße
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:32 Mo 04.07.2011 | Autor: | el_grecco |
Hallo rev,
> Hallo el_grecco,
>
> > sorry, falls ich allmählich lästig werden sollte, aber
> > spätestens hier zeigt es sich, wenn man in der Schule
> > nicht mit Taktgebern zu tun hatte...
>
> Hm. Vielleicht ist das der Unterschied. An/in der Schule
> hatte ich das auch nicht, aber zu Schulzeiten.
>
> > P.S. Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich denke Du hast mit
> > E-Technik (oder Signaltheorie) nichts zu tun, dennoch
> > leistest Du sehr gute Hilfe, was keineswegs
> > selbstverständlich ist!
>
> Nein, ich habe nichts mehr damit zu tun. Als ich 16 war,
> habe ich aber eine Menge an Computern gebastelt und
> entsprechend auch mit Taktgebern. Die modernste
> Schnittstelle hieß RS-232 und war nicht immer so
> funktional, wie die Normen einen glauben machen wollten.
> Außerdem bin ich mit Elektronikbasteleien und einem
> Elektrotechnikmeister aufgewachsen; manches bleibt dann
> offenbar doch.
ich denke es spielt themenunabhängig eine große Rolle, wenn man bereits in der Kindheit damit in Berührung gekommen ist, vor allem wenn es einen Menschen im engsten Umfeld gibt, der diese bestimmte Sache beruflich ausübt (oder es zumindest als Hobby mit großer Leidenschaft betreibt). Als Erwachsener macht man sich einfach zuviele Gedanken und hinterfrägt neue Dinge immer kritisch und hat anders als Kinder eine zu große Scheu vor allgemein als kompliziert geltenden Dingen (vor allem Themen der MINT-Fächer).
RS-232 hat mich auch schon einige Nerven gekostet, nämlich als sich am PC partout keine Senderliste auf den Sat-Receiver aufspielen ließ... bis ich auf die Idee kam, es am anderen PC zu probieren, wo es ohne Probleme geklappt hat.
Diese Dinge erfordern vermutlich höheres Verständnis:
Chris Tarnovsky
> > > In zwei Takteinheiten wird ja nur jeweils ein Bit - also
> > > einer von zwei Signalzuständen - übermittelt, also pro
> > > Takteinheit nur [mm]\wurzel{2}[/mm] Signalzustände. Dann stimmt die
> > > Formel auch.
> >
> > Dass in zwei Takteinheiten nur ein Bit übermittelt wird,
> > sehe ich aus der Graphik. Die Wurzel aus 2 ist mir jetzt
> > auch klar (da die Übermittlung multiplikativ ist, wie Du
> > weiter unten geschildert hast). Welchen Wert muss ich aber
> > in der Formel für die Anzahl der Signalzustände
> > einsetzen?
>
> Das ist ja das auf den ersten Blick eigenartige. Es gibt
> (aus Sicht der Formel ) tatsächlich [mm]\wurzel{2}[/mm]
> Signalzustände. Der Logarithmus wirft dann [mm]\tfrac{1}{2}[/mm]
> als Funktionswert aus und alles ist gut.
>
> Die Formel ist anschaulicher, wenn man >1 Signalzustände
> hat, normalerweise eben 2 oder 4, äußerst selten mehr -
> die sind einfach nicht mehr ohne erhebliche
> Störanfälligkeit darzustellen, wogegen selbst Prüf- und
> Paritätsbits nicht so recht helfen. Es war in der
> Technikgeschichte jedenfalls immer leichter, die Taktrate
> zu erhöhen, als die Zahl der Signalzustände. Und selbst
> wenn jemand 5 Zustände gut darstellen könnte, wäre wegen
> der binären Verarbeitung ja immer noch nicht viel
> gewonnen, sondern erst wieder mit 8 Zuständen.
Jetzt erst sehe ich, woran es bei mir lag... Ich habe krampfhaft versucht, [mm] $2^{12}=4096$ [/mm] irgendwie in die Formel einzubinden, was total schwachsinnig ist, denn für die Formel sind einzig die Zustände pro Takt relevant (was im dämlichen Skript leider nicht erwähnt wird).
> Um ehrlich zu sein, war mir bis dato noch nicht einmal
> bewusst, dass es eine Disziplin "Signaltheorie" gibt.
Ging mir genauso. Ich habe zunächst nach "Nachrichtentechnik" gesucht, aber scheinbar ist "Signaltheorie" der Oberbegriff dafür...
Nur aus Interesse (hoffe, ich werde nicht zu persönlich): Du hast Mathematik im Diplom studiert?
Irgendwie bilde ich mir ein, dass Du auch mal die Theologie erwähnt hattest...
> Viel Erfolg also - eigentlich ist die Aufgabe jetzt doch
> gelöst, oder?
Der Thread kann als "beantwortet" markiert werden. Nochmals vielen Dank für Deine Geduld und hilfe!
> Grüße
> reverend
Gruß
el_grecco
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 22:56 Mo 04.07.2011 | Autor: | reverend |
Hallo nochmal,
> ich denke es spielt themenunabhängig eine große Rolle,
> wenn man bereits in der Kindheit damit in Berührung
> gekommen ist, vor allem wenn es einen Menschen im engsten
> Umfeld gibt, der diese bestimmte Sache beruflich ausübt
> (oder es zumindest als Hobby mit großer Leidenschaft
> betreibt). Als Erwachsener macht man sich einfach zuviele
> Gedanken und hinterfrägt neue Dinge immer kritisch und hat
> anders als Kinder eine zu große Scheu vor allgemein als
> kompliziert geltenden Dingen (vor allem Themen der
> MINT-Fächer).
Das gilt auch für andere Fächer. Für mich waren Geisteswissenschaften die große Herausforderung, auch Sprachen. Vielleicht fand ich sie deswegen noch reizvoller. Beneidet habe ich Kommilitonen, die schon mit den griechischen Sagen aufgewachsen waren, die Weimarer Klassik gelesen hatten, mindestens eine alte und zwei neue Sprachen konnten, und den französischen Poststrukturalismus im Gegensatz zur existenzialistischen Debatte zwischen Camus und Sartre (und natürlich, allgegenwärtig, de Beauvoir) ein gutes Thema zum Katerfrühstück fanden.
> RS-232 hat mich auch schon einige Nerven gekostet, nämlich
> als sich am PC partout keine Senderliste auf den
> Sat-Receiver aufspielen ließ... bis ich auf die Idee kam,
> es am anderen PC zu probieren, wo es ohne Probleme geklappt
> hat.
>
> Diese Dinge erfordern vermutlich höheres Verständnis:
>
> Chris Tarnovsky
>
>
Ja, nett.
> Jetzt erst sehe ich, woran es bei mir lag... Ich habe
> krampfhaft versucht, [mm]2^{12}=4096[/mm] irgendwie in die Formel
> einzubinden, was total schwachsinnig ist, denn für die
> Formel sind einzig die Zustände pro Takt relevant (was im
> dämlichen Skript leider nicht erwähnt wird).
So sind Skripte. Am besten versteht man sie, wenn man sie selbst geschrieben hat. Ähem.
> > Um ehrlich zu sein, war mir bis dato noch nicht einmal
> > bewusst, dass es eine Disziplin "Signaltheorie" gibt.
>
> Ging mir genauso. Ich habe zunächst nach
> "Nachrichtentechnik" gesucht, aber scheinbar ist
> "Signaltheorie" der Oberbegriff dafür...
>
> Nur aus Interesse (hoffe, ich werde nicht zu persönlich):
> Du hast Mathematik im Diplom studiert?
> Irgendwie bilde ich mir ein, dass Du auch mal die
> Theologie erwähnt hattest...
Ja, Theologie ist das einzige Fach, das ich abgeschlossen habe. Luft- und Raumfahrttechnik habe ich nach dem Vordiplom abgebrochen und nach der Theologie Mathematik noch vor dem Vordiplom. Für andere Fächer, in die ich teils ausgiebig "hineingeschnuppert" habe, war ich nicht eingeschrieben und habe (außer ein paar Sprachen) auch keine Prüfungen abgelegt. Interessant wars trotzdem.
Ich kann der Entwicklung, alles vorzuschreiben, nichts abgewinnen. Wir werden nur noch Spezialisten haben, bis auf die wenigen, die sich leisten können, ganz jenseits aller Studienordnungen ihren eigenen Interessen nachzugehen. Selbst im 18./19. Jahrhundert, als reiche und fast immer adlige Privatgelehrte noch häufig waren, hätte jeder Student alles "querbeet" studieren können, was ihn interessierte, und trotzdem noch einen Abschluss erlangen können. Es ist ein bildungspolitischer Fehler, solche krausen Wege durch Vorschriften über Vorschriften unmöglich zu machen. Der "europäische Vergleich" ist dabei keineswegs ein Wissenschaftsargument, sondern eines der Bürokratie und Verwaltung. An den mittelalterlichen Universitäten konnte man in ganz Europa studieren. Wichtig war nicht, was man belegt hatte, sondern was man konnte. Das ist ein vorhumanistischer Gedanke, und m.E. ein völlig richtiger.
> Der Thread kann als "beantwortet" markiert werden. Nochmals
> vielen Dank für Deine Geduld und hilfe!
Ist markiert. Und ansonsten: immer wieder gern. Da lerne ich doch selbst etwas. Darum bin ich hier.
Grüße
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:40 Mo 04.07.2011 | Autor: | el_grecco |
Hallo rev,
> Ja, Theologie ist das einzige Fach, das ich abgeschlossen
> habe. Luft- und Raumfahrttechnik habe ich nach dem
> Vordiplom abgebrochen und nach der Theologie Mathematik
> noch vor dem Vordiplom. Für andere Fächer, in die ich
> teils ausgiebig "hineingeschnuppert" habe, war ich nicht
> eingeschrieben und habe (außer ein paar Sprachen) auch
> keine Prüfungen abgelegt. Interessant wars trotzdem.
ein serbisch-montenegrinischer Freund von mir aus der Grundschulzeit studiert orthodoxe Theologie und bis auf das Altgriechisch ist er hellauf begeistert.
Dein Sprung von der Naturwissenschaft hin zur Geisteswissenschaft ist aber schon erstaunlich, denn es heißt ja immer, wenn man das Vordiplom in der Tasche hat, geht der Rest von "selbst" und ein Vordiplom in "Luft- und Raumfahrttechnik" ist quasi schon der halbe Sieg in der Champions League (ich kann diese Fußballvergleiche nie lassen ).
Aber als Außenstehender lässt es sich immer leicht reden, Du wirst sicherlich Deine Gründe gehabt haben...
> Ich kann der Entwicklung, alles vorzuschreiben, nichts
> abgewinnen. Wir werden nur noch Spezialisten haben, bis auf
> die wenigen, die sich leisten können, ganz jenseits aller
> Studienordnungen ihren eigenen Interessen nachzugehen.
> Selbst im 18./19. Jahrhundert, als reiche und fast immer
> adlige Privatgelehrte noch häufig waren, hätte jeder
> Student alles "querbeet" studieren können, was ihn
> interessierte, und trotzdem noch einen Abschluss erlangen
> können. Es ist ein bildungspolitischer Fehler, solche
> krausen Wege durch Vorschriften über Vorschriften
> unmöglich zu machen. Der "europäische Vergleich" ist
> dabei keineswegs ein Wissenschaftsargument, sondern eines
> der Bürokratie und Verwaltung. An den mittelalterlichen
> Universitäten konnte man in ganz Europa studieren. Wichtig
> war nicht, was man belegt hatte, sondern was man konnte.
> Das ist ein vorhumanistischer Gedanke, und m.E. ein völlig
> richtiger.
Das sehe ich genauso!
Ich persönlich bin eher EU-skeptisch, was die Bildung anbelangt (in wirtschaftlicher Hinsicht traue ich mich kein Urteil zu fällen, da dass ein zu komplexes Gefüge ist, welches man ersteinmal durchschaut und verstanden haben muss). Dinge, die gut funktionieren, sollte man nicht verändern, denn das wäre nur Pfusch. Das deutsche System mit dem Diplom war exzellent und dennoch führt man das angloamerikanische System ein. Dazu kommen auch die Studiengebühren und der Begriff "Elite-Unis" (was meiner Meinung nach eigentlich nur Etikettenschwindel ist, denn an den Zuständen wurde nichts geändert, stattdessen klagt man weiterhin nur über Geldmangel und rechtfertigt damit überfüllte Hörsäle und schlechte/zu wenige Tutorien).
Vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen, in dem es hieß, dass einige technische Universitäten in Deutschland wieder das Diplom als Abschluss einführen werden. Ohne die genauen Rahmenbedingungen zu kennen, ist es äußerst erstaunlich, dass so etwas - salopp gesagt - überhaupt erlaubt ist. Für mich bedeutet das, dass die Behörden nicht in der Lage sind, eine Reform juristisch hieb- und stichfest über die Bühne zu bringen.
> Grüße
> reverend
Gruß
el_grecco
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