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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:13 Di 22.02.2005 | Autor: | livilein |
Hallo alle zusammen!
Zur Zeit lesen wir in der Schule (Gym., 11. Klasse) "Der Alchimist" von Paulo Coelho. Hat einer von euch das Buch vielleicht schonmal gelesen? Ich würde gerne wisse, wie ihr das Buch beschreiben würdet (bezogen auf den König, Santiago, ... und letztendlich auch natürlich seinen Schatz). Wie sieht eure Meinung aus?
Liebe Grüße, Livilein
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:34 Do 24.02.2005 | Autor: | Josef |
Hallo livilein,
ich habe folgendes gefunden:
Der gefeierte brasilianische Autor Paulo Coelho ist durch seine Bestseller
bekannt, die von den Kritikern hoch gelobt wurden: Der Alchimist, Der
Fünfte Berg und sein erst kürzlich erschienenes Werk Veronika beschließt
zu sterben. Coelhos Bücher handeln von Menschen, die nach dem Sinn ihres
Lebens suchen und ihn in der Spiritualität finden. Seine Werke wurden in
mehr als 120 Ländern veröffentlicht, in 45 Sprachen übersetzt und weltweit
über 27 Millionen Mal verkauft. Dem französischen Magazin Lire zufolge
war Paulo Coelho 1998 der weltweit meistgelesene Autor nach John Grisham.
Coelhos Kritiker rühmen die schnörkellose Poesie seines Stils, die
symbolische Sprache, die nicht zu unserem Geist spricht, sondern zu
unserem Herzen und die gleichnishaften Erzählungen, die rund um den
Erdball die Leser verzaubern und ihnen Mut machen, den eigenen Lebenstraum
Wirklichkeit werden zu lassen. Seine Art Geschichten zu erzählen, hat die
Kraft, Völker zu inspirieren.
Auszug aus: Der Alchimist
Nun weiss Santiago, wo sein Schatz wirklich vergraben liegt. Er kehrt zu der ihm bekannten zerfallenen Kirche in Andalusien zurück und findet eine alte Truhe, gefüllt mit Edelsteinen, Gold und teuren Federn.
Den Schluss lese ich euch vor: S.172ff
Ich finde diesen Schluss nicht überzeugend. Ich hätte alles andere erwartet, aber nicht, dass er einen Goldschatz findet. Ich hätte nicht gedacht, dass Coelho den Schatz so materiell beschreibt. Denn das Glück des Lebens kann nicht in einer Goldkiste bestehen. Damit endet der Roman wie eine Comic-Geschichte von Dagobert Duck enden würde. Wie wenn das Ziel des Lebens materieller Reichtum wäre. Gerade das haben die Alchemisten mit der Herstellung des Goldes sicher nicht gemeint. Natürlich müsste man das Gold oder den Stein der Weisen eher als Symbol verstehen, nämlich als Symbol für etwas ewig Gültiges, Unzerstörbares in unserer Seele. Was mich aber gestört hat, ist, dass keine Seite vergeht, auf der der Autor keine esoterischen Weisheiten in immer neuen Variationen verbreitet. Alles ist in einem wird bis zum Schluss mehrer Dutzend mal wiederholt, bis es auch der Letzte kapiert hat, ebenso: Gehe nur Deinen Lebensweg, dann wirst Du alles erreichen, und das ganze Universum wird Dir beistehen, denn es gibt eine Weltenseele! Hinzu kommen ein paar christliche und ein paar moslemische Weisheiten, die Santiagos Bekanntschaften von sich geben sei es der ominöse Alchimist, der ihn zu den Pyramiden bringt, sei es ein König, der ihm seine Träume zu deuten hilft, sei es der Wind oder die Sonne, welche ihm bei Gefahr helfend zur Seite stehen. Mir kommt das vor wie eine Aneinanderreihung von Klischees.
Der Held der Geschichte ist zwar wie auch wir alle auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Den Sinn des Lebens zu finden, könnte bedeuten, den persönlichen Lebensplan zu erfüllen. Davon ist in diesem Buch ja viel die Rede. Ich finde im Buch etwa zehn Mal den Satz: Wenn du etwas ganz fest willst, dann wird das ganze Universum dazu beitragen, dass du es erreichst.
Ich frage mich aber, ob wir mit unserem Willen tatsächlich das Universum beeinflussen können?! Ich finde man sollte etwas bescheidener sein, denn es ist nicht alles von unserem Willen abhängig.
Alle Leute, die in einem Krieg leben müssen, würden ganz bestimmt fest wollen, dass ihre Häuser nicht zerstört und ihre Verwandten nicht ermordet werden und doch hilft ihnen das Universum kein bisschen. Da können sie noch lange wollen.
Coelho behauptet zwar, wann immer wir etwas ganz fest wollen, dieser Wunsch aus der Weltenseele geboren sei.
Ich kann mir vorstellen, dass der Roman deshalb ein so grosser Erfolg wurde, weil er die Massen mit solchen undifferenzierten Sätzen zu begeistern vermag. Mich können solche esoterischen Weisheiten nicht so sehr begeistern, aber ich bin froh, dass ich das Buch gelesen haben. Ich habe gesehen, wie man einen Bestseller fürs Volk schreibt.
Fundstelle:
http://www.fundus.org/referat.asp?ID=3698
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:21 Sa 26.02.2005 | Autor: | livilein |
hallo josef!
ich danke dir schonmal herzlich, für deine antwort.
sie hat mir schon sehr weitergeholfen!
lg, livilein
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:03 Mi 02.03.2005 | Autor: | livilein |
hi eva,
danke, für deine mühe! finde ich total nett von dir! :)
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