Facharbeit im Sowi LK < Sozialwissenschaften < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 23:43 So 16.01.2011 | Autor: | aaliyah |
Aufgabe | Gründe der teilweise misslungenen Integration in Deutschland |
Hallo,
ich habe mich für einer Facharbeit im SOWI LK entschieden. Diese muss 8-12 Seiten beeinhalten.
Leider habe ich noch bei dem von mir formulierten Thema "Gründe der teilweise misslungenen Integration in Deutschland" ein Problem.
Meine Lehrerin meinte, dass eine Problematik dargestellt werden muss, die im Thema zu lesen sein muss.
wie z.B. bei diesem Thema:
"Migranten-Bildung-Rassismus - Sind heutzutage Migranten oder Menschen mit Migrationsgeschichte in Bezug auf Bildung und Arbeit im Gegensatz zu deutschen Mitbürgern benachteiligt?
- Lage der Migranten, bzw. Menschen mit Migrationsgeschichte heutzutage in Deutschland "
Mir fällt einfach nichts ein, wie ich eine Problematik darstellen kann.
Ich habe aber schon eine Gliederung, ist die so in Ordnung?
1.Tatsachenbeschreibung/Schilderung der Realität mit Statistiken
2.Integration, was ist das?
2.1 Kriterien bestimmen für Integration
2.2 ????
3. Herkunftsland der in Deutschland lebenden Migranten(mit Statistiken)
3.1 Ausgangsvoraussetzungen der Eingewanderten Ausländer
Bildungsstand?
Arbeiter/Akademiker?
Gründe für die Einwanderung?
4.Fazit
Jedoch bin ich leider nicht allzu zufrieden mit dieser Gliederung, ich finde sie ein wenig verwirrend, die Struktur ist ein wenig den Bach unter gelaufen.
Ich hätte aber auch kein Problem damit, wenn mir jemand ein anderes Thema vorschlagen würde, welches in die Richtung Integration und Migranten in Deutschland gehen würde. Es ist halt der einzige Bereich, den ich wirklich sehr interessant finde.
Ich möchte die Facharbeit unbedingt mit mindestens einer 2 schaffen, um meine 2 in Sowi beizubehalten.
Vielen dank für eure Hilfe im Voraus.
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Hallo aaliyah,
es ist sehr schwer, Dir hier etwas zu raten.
Eine Grundregel ist sicher die, dass Themen, an denen man mit Herzblut hängt, immer gefährlich sind. Zum einen ist zwar sicher, dass man sich einem solchen Thema mit großer Motivation nähert und deswegen nahezu sicher bis zum Ende durchhält, zum anderen aber ist die Gefahr riesig, dass man nicht unvoreingenommen arbeitet und jedes Ergebnis zulässt, das die Untersuchung ergeben mag, sondern lieber seine eigene Meinung bestätigt sieht.
Das gilt insbesondere, wenn man vom Thema selbst betroffen ist. Die Wahl Deines Nicks spricht dafür: die Sängerin Aaliyah ist zwar inzwischen tot, war aber American born Arabic und ein Vorbild für viele. Das lag nicht nur an ihrer wunderbaren Stimme und Musik, sondern eben auch in der mindestens latenten Feindschaft der beiden Kulturen, zwischen denen sie sich biographisch bewegte, und daran, wie meisterhaft sie das tat.
Dein Thema, wie es jetzt vorliegt, ist ein heißes Eisen. Jeder hat eine Meinung dazu, und die meisten können die ihre nicht wirklich belegen. Wenn Du soziologische Studien dazu suchst, findest Du zu jedem gewünschten Ergebnis gleich mehrere.
Du wirst also von Material geradezu erschlagen. Das ist für eine Arbeit überhaupt nicht günstig. Weder Du noch Dein Lehrer/Deine Lehrerin werden in der Lage sein, sich wirklich eine breite Übersicht zu verschaffen.
Es ist darum besser, du nimmst ein eher "langweiliges" Thema, also eines, das schon öfter bearbeitet worden ist (Unterschied zwischen türkischer Herkunftskultur und der anderer Gastarbeiter) oder gut dokumentiert ist (Entwurzelung von Menschen mit doppelter kultureller Prägung - Deutschtürken hier und dort...), oder das gut einzugrenzen ist (Integration christlicher Palästinenser in Deutschland; Einwanderung und Eingliederung persischer Akademiker in der Nach-Shah-Ära). Gut begrenzt und untersucht, sogar mit zahlreichen historischen Studien belegbar ist die Dichtung von Einwanderern (von Adelbert von Chamisso bis Rafik Shami oder Wladimir Kaminer).
Deine Gliederung ist viel zu groß für eine so kleine Arbeit. Damit könntest Du eine Habilitation (wissenschaftliche Untersuchung, mit der man den Titel "Professor(in)" erlangen will) bequem füllen und müsstest noch vorsichtig sein, den Umfang nicht zu überschreiten.
Nimm Dir also lieber wenig als viel vor, und mache dies wenige gründlich und überlegt. Nimm keine eigenen Erfahrung(en), sondern belege Deine Behauptungen mit Studien und anderen veröfftentlichten Untersuchungen.
Grüße,
reverend
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(Frage) beantwortet | Datum: | 23:37 Mo 17.01.2011 | Autor: | aaliyah |
Hallo reverend,
vielen Dank für deine Hinweise. Das wirklich ein heikles Thema... Mit 8-12 Seiten wär die Facharbeit mit diesem Thema so pauschal geworden, dass sie eigentlich fast unnütz geworden wäre.
Nun hab ich deine Themen vor mir, und sie klingen ja garnicht so schlecht :)
Jetzt steh ich leider ein bisschen auf dem Schlauch. Ich weiss erneut nicht, wie ich eine Problematik in den Titel der Facharbeit mit einbringen soll..
LG, aaliyah
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Hallo aaliyah,
> vielen Dank für deine Hinweise. Das wirklich ein heikles
> Thema... Mit 8-12 Seiten wär die Facharbeit mit diesem
> Thema so pauschal geworden, dass sie eigentlich fast
> unnütz geworden wäre.
Die Arbeit vielleicht, Deine Arbeit an ihr aber nicht. Es wird auch immer diese zwei Seiten geben. Worum geht es Dir? Eine gute Note? Dann nimm ein Thema, an dem Du nicht hängst. Oder geht es Dir um die Chance, ein eigenes Lebensthema endlich einmal an der Schule einzubringen? Dann vergiss die Note und nutze die Zeit, die Du für diese Arbeit aufbringen darfst.
> Nun hab ich deine Themen vor mir, und sie klingen ja
> garnicht so schlecht :)
> Jetzt steh ich leider ein bisschen auf dem Schlauch. Ich
> weiss erneut nicht, wie ich eine Problematik in den Titel
> der Facharbeit mit einbringen soll..
Das kann ich nicht lösen. Auch die Vorschläge von Josef sind ja gut zu variieren.
Statt Dich nach Bauchgefühl auf ein Thema festzulegen, beginne lieber mit einer Literaturrecherche. Gibt es ein überschaubares Maß (also sagen wir, nicht mehr als zehn) an themenzentrierten Veröffentlichungen? Kannst Du sie bekommen? (öffentliche Bibliotheken bieten Fernleihe an, da geht fast alles, aber oft für ca. 5€ pro Publikation!) // Nimm andererseits kein Thema, zu dem es nur eine oder zwei Untersuchungen gibt. Und bedenke, dass auch Deine Lehrerin/Dein Lehrer evtl. Einsicht in die Literatur nehmen will. Beschränke Dich daher auf deutschsprachige Werke, es sei denn, Du weißt, dass er/sie auch andere Sprachen liest.
Von daher bist Du ein gut Teil der möglichen Probleme wahrscheinlich schon los, wenn Du ein benachbartes Sprachgebiet nimmst, das aber ähnliche Phänomene aufweist wie das Deiner Herkunftsfamilie.
Übrigens wäre ich auch vorsichtig, was das Thema Islam-Christentum angeht. Das ist ja noch eine Riesenbaustelle, die man auf so wenigen Seiten kaum behandeln kann. Um sie herum kommt man allerdings auch nicht, wenn man sich auf christliche Bevölkerungsgruppen z.B. in Syrien, dem Libanon oder Palästina beschränkt. Dafür ist es dann wenigstens kein Hauptthema.
Wo immer die Religionsfrage berührt wird, gibt es sicher jemanden, der durch eine Studie belegen will, dass dies die zentrale Frage ist.
Vielleicht kannst Du auch ganz anders anfangen: Geert Hofstede (sr.) hat viele Jahre damit verbracht, Dimensionen von Kulturen zu vergleichen, ein für die Soziologie sehr fruchtbares Thema. Er hat erst vier Dimensionen identifiziert, später noch eine fünfte. Das ist gut zu referieren, es gibt nur wenige Standardwerke, aber viel empirisches Material - vielleicht ginge das gut für Dein Thema?
Liebe Grüße
reverend
> LG, aaliyah
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(Frage) beantwortet | Datum: | 00:11 Di 18.01.2011 | Autor: | aaliyah |
Dann werde ich mich morgen auf dem Weg zur Bibliothek machen..
Es geht mir 100%ig um die Note.. :)
Vielleicht fällt mir ja das Thema dann während der Literaturrecherche ein.
Darf man eigentlich eine Facharbeit über ein Thema schreiben, bei dem schon mal eine Facharbeit geschrieben wurde? Spontan würde ich jetzt denken ja, sonst könnte man ja fast keine Facharbeiten mehr schreiben,oder ..?!
LG..
aaliyah
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Hallo nochmal,
> Dann werde ich mich morgen auf dem Weg zur Bibliothek
> machen..
> Es geht mir 100%ig um die Note.. :)
Na dann viel Erfolg dabei!
> Vielleicht fällt mir ja das Thema dann während der
> Literaturrecherche ein.
> Darf man eigentlich eine Facharbeit über ein Thema
> schreiben, bei dem schon mal eine Facharbeit geschrieben
> wurde? Spontan würde ich jetzt denken ja, sonst könnte
> man ja fast keine Facharbeiten mehr schreiben,oder ..?!
Ja, das darf man. Den Grund dafür hast Du ja auch schon herausgefunden.
Erst bei Dissertationen erwartet man ein Thema, das neu genug ist. Es sollte also seit der letzten Arbeit zum gleichen Gegenstand genug passiert sein, das noch nicht untersucht wurde. Oder es gibt einen Grund, eine Gegenthese zu einer vorliegenden Arbeit zu formulieren.
Für eine schulische Facharbeit ist all das nicht nur nicht gefordert, sondern sogar kontraproduktiv. Die Facharbeit sollte ein eigenes Produkt sein, aber sie darf auf das gleiche Material zurückgreifen, auf das sich schon andere Facharbeiten zum gleichen Thema bezogen haben.
Viel Erfolg in der Bibliothek! Wenn Du irgendwo nicht weiterkommst, freut sich jede Bibliothekarin und jeder Bibliothkar, wenn Du um qualifizierte Hilfe bittest und sagst, was Du schon probiert hast. Die haben einen hohen Berufsstolz, oder sollte ich sagen: eine hohe Berufsehre. Nutze das ruhig. Sie haben viele Jahre gelernt, wie man etwas findet. Das macht man nicht so leicht nach.
Liebe Grüße
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:24 Di 18.01.2011 | Autor: | aaliyah |
Das trifft sich sehr gut.
Danke ^^
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:17 Mo 17.01.2011 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Gründe der teilweise misslungenen Integration in
> Deutschland
> Ich hätte aber auch kein Problem damit, wenn mir jemand
> ein anderes Thema vorschlagen würde, welches in die
> Richtung Integration und Migranten in Deutschland gehen
> würde.
Definition des Begriffs Integration
Ursachen der Migration
Arbeitsmigrant und "Ausländer"
Deutschland - (k)ein Einwanderungsland!?
Das Integrationskonzept der BRD
Phasen der Ausländerpolitik
Anwerbung und Gastarbeit
Die Phase der Integrationsbemühungen
Rückkehrpolitik
Das Ausländergesetz von 1990
Einreise und Aufenthalt .
Ausweisung und Abschiebung
Familiennachzug
Frage der Einwanderung und Staatsbürgerschaft
Ausländerpolitik nach der Wiedervereinigung
Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz
Das neue Zuwanderungsgesetz
Wecken von Verständnis für die Probleme der Ausländer
Abbau von Vorurteilen durch umfassende Information
Parteinahme für Ausländer in kritischen Situationen
Organisieren von gemeinsamen Veranstaltungen
praktische Hilfestellung in Alltagssituationen
Hilfe bei Sprachschwierigkeiten
Vorbild für andere durch eigene Toleranz und Hilfsbereitschaft
Auch Gesellschaft und Staat müssen Maßnahmen ergreifen, um ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten.
Hilfsmittel:
Realschule 2000; Abschlussprüfungsaufgaben; Deutsch; Bayern; Stark
Viele Grüße
Josef
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