Gliederung öffentl. Haushalte < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:40 Di 31.12.2013 | Autor: | Yaxoi |
Hallo zusammen,
ich bereite mich derzeit auf mein schriftliches Abitur im Leistungskurs Gemeinschaftskunde/Politik vor und bin im Bereich Finanz- und Einkommenspolitik eine Frage gestoßen die ich gerne klären würde:
In meinem Buch (Buchners Kompendium Politik, hier S.123/124) ist zum Thema 'Gliederung der öffentlichen Haushalte' eine Grafik abgebildet, nach der aus dem Staatshaushalt insgesamt drei Sektoren bedient werden:
1) Bedarfsdeckungsfunktion
2) Umferteilungsfunktion
3) Konjunktursteuerung
Ich bin mir bei manchen Ausgaben nicht sicher wo diese zu verorten sind. So etwa das Verteidigungsetat oder Zahlungen an die EU.
Und noch eine Frage hat sich aus der Grafik auf der nächsten Seite erheben. Dort werden verschiedene Arten von öffentlichen abgaben unterschieden, wobei Zölle als eine Form von Steuern und nicht als Gebühren oder Beiträge gerechnet werden. Stimmt das so? Immerhin werden Zölle einmalig und als direkte Gegenleistung füreinen staatlichen dienst bezahlt und entsprechen damit eher der Definition einer Gebühr.
Würde mich freuen eure Meinung dazu zu hören,
Yaxoi
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:03 Di 31.12.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Yaxoi,
> Und noch eine Frage hat sich aus der Grafik auf der
> nächsten Seite erheben. Dort werden verschiedene Arten von
> öffentlichen abgaben unterschieden, wobei Zölle als eine
> Form von Steuern und nicht als Gebühren oder Beiträge
> gerechnet werden. Stimmt das so? Immerhin werden Zölle
> einmalig und als direkte Gegenleistung füreinen
> staatlichen dienst bezahlt und entsprechen damit eher der
> Definition einer Gebühr.
>
> Würde mich freuen eure Meinung dazu zu hören,
>
Zölle, Gebühren oder Abgaben, die von einer Regierung auf Waren erhoben werden, die in das Land eingeführt oder aus dem Land ausgeführt werden. Nach der Art der Warenbewegung können sie unterschieden werden in Einfuhrzölle, Ausfuhrzölle und Durchfuhrzölle, wobei die beiden letzteren heute kaum noch von Bedeutung sind.
Zölle sind heute fiskalische Maßnahmen, die im Wesentlichen aus wirtschaftspolitischen Gründen ergriffen werden und kaum noch als Einnahmequelle für den Staat dienen (Finanzzoll). Einfuhrzölle werden in erster Linie als Schutzzölle erhoben, um die einheimische Wirtschaft gegen ausländische Konkurrenten zu schützen, indem man die Verkaufspreise importierter Artikel erhöht. Dabei unterscheidet man zwischen Prohibitivzöllen, die durch ihre Höhe jeglichen Import von Waren verhindern sollen, Kampfzöllen, die Vergeltungsmassnahmen gegen ausländische Zölle sind, Erziehungszöllen zum Schutz der im Aufbau befindlichen inländischen Produktion, Erhaltungszöllen, die das Überleben einheimischer, ansonsten international nicht konkurrenzfähiger Wirtschaftszweige gewährleisten sollen und Antidumpingzöllen, die gegen die Industrien bestimmter Länder gerichtet sind, die aufgrund staatlicher Subventionen die Weltmarktpreise unterbieten.
Quelle:
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Als Zoll (Pl.: Zölle, abgeleitet aus dem spätlateinischen, gleichbedeutenden teloneum) bezeichnet man eine Abgabe, die beim körperlichen Verbringen einer Ware über eine Zollgrenze erforderlich wird.
Zölle sind Steuern im Sinne der Abgabenordnung. Nicht zu verwechseln ist der Zoll mit der Einfuhrumsatzsteuer (die der Umsatzsteuer entspricht, die auch im Inland zu jedem Nettopreis hinzugerechnet wird). Der Zoll ist ein Instrument der Außenhandelspolitik. Eine historische Form ist der Wegezoll. Die entsprechende Berufsbezeichnung lautet Zöllner.
Quelle
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:15 Di 31.12.2013 | Autor: | Josef |
Hallo,
"Die Bedarfsdeckungsfunktion ist eine Budgetfunktion. Nach ihr soll der Haushalts- und Finanzplan einen Überblick über Ausgaben und Einnahmen (Kameralistik) bzw. Auszahlungen und Einzahlungen (Doppik) liefern. Die Liquidität der Gebietskörperschaften soll gesichert sein. Grundsätzliche Aufgabe im Rahmen der Haushalts- und Finanzplanung ist es, zu gewährleisten, dass die Finanzierung des in der Planungsphase anvisierten Ausgabe- bzw. Auszahlungsbedarfs während des Vollzuges mit den verfügbaren Mitteln (Einnahmen bzw. Einzahlungen) gedeckt werden kann. "
Quelle
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:18 Di 31.12.2013 | Autor: | Josef |
"Die Konjunkturausgleichsrücklage ist ein im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StabG) vorgesehenes Instrument der Konjunktursteuerung. Der Staat soll dabei im Sinne einer antizyklischen Wirtschaftspolitik agieren. Nach dieser Logik wird die Haushaltspolitik in den Dienst der Wirtschaftspolitik gestellt, wie es der Gestaltungsfunktion entspricht. Konkret sollen mit der Konjunkturausgleichsrücklage in wirtschaftlich guten Zeiten erzielte Steuermehreinnahmen bei der Zentralbank so lange stillgelegt werden, bis eine rückläufige konjunkturelle Entwicklung eintritt und die Wirtschaft wieder durch höhere Staatsausgaben und zusätzliche öffentliche Aufträge belebt werden muss."
Quelle
Viele Grüße
Josef
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