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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:19 Fr 09.11.2007 | Autor: | Flower |
Hallo, ich muss das Gedicht "Nimmersatte Liebe" von Eduard Mörike interpretieren, hab aber keine Ahnung was das Gedicht aussagen soll. Ich hab es mir oft durchgelesen, aber hoffnungslos. Würd mich sehr freuen, wenn mir jemand paar Tipps und Interpretationsansätze geben könnte.
Und hier ist das Gedicht:
Nimmersatte Liebe
So ist die Lieb! So ist die Lieb!
Mit Küssen nicht zu stillen:
Wer ist der Tor und will ein Sieb
Mit eitel Wasser füllen?
Und schöpfst du an die tausend Jahr,
Und küssest ewig, ewig gar,
Du tust ihr nie zu Willen.
Die Lieb, die Lieb hat alle Stund
Neu wunderlich Gelüsten;
Wir bissen uns die Lippen wund,
Da wir uns heute küßten.
Das Mädchen hielt in guter Ruh,
Wie's Lämmlein unterm Messer;
Ihr Auge bat: nur immer zu,
Je weher, desto besser!
So ist die Lieb, und war auch so,
Wie lang es Liebe gibt,
Und anders war Herr Salomo,
Der Weise, nicht verliebt.
Jetzt schon vielen Dank!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:12 Fr 09.11.2007 | Autor: | Jokary |
Hallo Flower,
> Hallo, ich muss das Gedicht "Nimmersatte Liebe" von Eduard
> Mörike interpretieren, hab aber keine Ahnung was das
> Gedicht aussagen soll. Ich hab es mir oft durchgelesen,
> aber hoffnungslos. Würd mich sehr freuen, wenn mir jemand
> paar Tipps und Interpretationsansätze geben könnte.
> Und hier ist das Gedicht:
>
> Nimmersatte Liebe
>
> So ist die Lieb! So ist die Lieb!
> Mit Küssen nicht zu stillen:
> Wer ist der Tor und will ein Sieb
> Mit eitel Wasser füllen?
Hier ist natürlich, wie schon der Titel sagt, die "Nimmersatte Liebe" gemeint, deshalb auch das Gleichnis von Sieb und Wasser.
> Und schöpfst du an die tausend Jahr,
> Und küssest ewig, ewig gar,
> Du tust ihr nie zu Willen.
Hier erkennt man zum ersten mal richtig die Kernaussage, welche da wäre, dass Küssen (wahrscheinlich als alle körperliche Zuneigung in der Liebe zu interpretieren) alleine nicht ausreicht um die Liebe zu "sättigen".
>
> Die Lieb, die Lieb hat alle Stund
(...soll bedeuten, die Liebe überdauert alle Zeit)
> Neu wunderlich Gelüsten;
> Wir bissen uns die Lippen wund,
> Da wir uns heute küßten.
An dieser Stelle wird anhand des Beispiels des Lippen Wundküssens erwänht, dass die Liebe sogar schmerzhaft sein kann.
> Das Mädchen hielt in guter Ruh,
> Wie's Lämmlein unterm Messer;
> Ihr Auge bat: nur immer zu,
> Je weher, desto besser!
Hier wird sogar in gesteigerter Form der Schmerz seitens des Mädchens geschildert: Auf der einen Seite die Bedrohnung, der Schmerz, auf der anderen Seite das innere Aufgeben, das "sich fügen" in die Situation.
>
> So ist die Lieb, und war auch so,
> Wie lang es Liebe gibt,
> Und anders war Herr Salomo,
> Der Weise, nicht verliebt.
In den letzten vier Zeilen wird der Wahrheit, der im Gedicht genannten Gegebenheiten durch Vergleich mit der Vergangenheit besonderer Nachdruck verliehen.
>
> Jetzt schon vielen Dank!
>
Das wäre jetzt so meine Interpretation, natürlich kann ich dir nicht mit Sicherheit sagen, was sich der Dichter beim Schreiben dieses Gedichtes gedacht hat. Ich kann nur vermuten. Aber ich hoffe es hat dir ein bisschen weitergeholfen.
Grüße, Jokary.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:56 Sa 10.11.2007 | Autor: | Flower |
hey vielen Dank,hoff es hilft :D
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