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Forum "Politik/Wirtschaft" - MAKROÖ: Haavelmo Theorem
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MAKROÖ: Haavelmo Theorem: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 17:06 Do 12.08.2010
Autor: jsk85

Aufgabe
1.a) Die folgenden Größen für Konsum (C) und private Investition (I) sind gegeben: C=100+0,7Y, I=200. Berechnen Sie die Gleichgewichtswerte für Einkommen, Konsum, Sparen und Investition.

1.b) Wie verändern sich die Gleichgewichtswerte von Einkommen, Konsum, Sparen und Investition, wenn Staatsausgaben (G=150) hinzukommen, die komplett durch eine Vermögenssteuer finanziert werden? Erläutern Sie Ihre Ergebnisse.

Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

Hallo,
oben stehende Aufgabe 1.a) ist easy zu lösen und ich habe folgende Werte ermittelt:

Y= 1000
C= 800
S = 200
I = 200

Interessant wird es bei Aufgabe 1.b)! Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um das Haavelmo Theorem handelt, da wir Staatsausgaben haben, die komplett durch exogene Steuern finanziert werden.
Die Berechnung sollte dann doch denkbar einfach sein:

Y=1150
C=905
S=245
I=245

ABER, jetzt lese ich in der Literatur davon, dass das verfügbare Einkommen beim Haavelmo Theorem Y-T ist...also wäre es wieder 1.000 und C,S & I würden die gleichen Werte wie in 1.a) haben.
Das wiederum würde für mich aber rein logisch keinen Sinn machen. Eine Vermögenssteuer wird doch NICHT vom Einkommen abgezogen. Wieso sollte das verfügbare Einkommen also unverändert bleiben?

Wer hat Hilfe?

Literaturhinweis:
Die oben erwähnte Literatur findet sich z.B. hier:

http://books.google.de/books?id=AflJBe4NGI8C&pg=PA121&dq=Haavelmo-Theorem&hl=de&ei=jdpiTOLgLIuCOPr7-fAJ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCkQ6AEwAA#v=onepage&q=Haavelmo-Theorem&f=false

Auf Seite 122 steht: C=a+b*(Y-T)

...also Steuern abgezogen....

Wer kann helfen???
Danke und Grüße
Jan

        
Bezug
MAKROÖ: Haavelmo Theorem: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 08:41 So 15.08.2010
Autor: Josef

Hallo Jan,

> 1.a) Die folgenden Größen für Konsum (C) und private
> Investition (I) sind gegeben: C=100+0,7Y, I=200. Berechnen
> Sie die Gleichgewichtswerte für Einkommen, Konsum, Sparen
> und Investition.
>  
> 1.b) Wie verändern sich die Gleichgewichtswerte von
> Einkommen, Konsum, Sparen und Investition, wenn
> Staatsausgaben (G=150) hinzukommen, die komplett durch eine
> Vermögenssteuer finanziert werden? Erläutern Sie Ihre
> Ergebnisse.
>  Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen
> Internetseiten gestellt.
>  
> Hallo,
>  oben stehende Aufgabe 1.a) ist easy zu lösen und ich habe
> folgende Werte ermittelt:
>  
> Y= 1000

[ok]

>  C= 800

[ok]

>  S = 200


[ok]

>  I = 200


[ok]


>  
> Interessant wird es bei Aufgabe 1.b)! Ich gehe davon aus,
> dass es sich hierbei um das Haavelmo Theorem handelt, da
> wir Staatsausgaben haben, die komplett durch exogene
> Steuern finanziert werden.


[ok]


>  Die Berechnung sollte dann doch denkbar einfach sein:
>  
> Y=1150
>  C=905
>  S=245
>  I=245
>  
> ABER, jetzt lese ich in der Literatur davon, dass das
> verfügbare Einkommen beim Haavelmo Theorem Y-T ist...also
> wäre es wieder 1.000 und C,S & I würden die gleichen
> Werte wie in 1.a) haben.
> Das wiederum würde für mich aber rein logisch keinen Sinn
> machen. Eine Vermögenssteuer wird doch NICHT vom Einkommen
> abgezogen. Wieso sollte das verfügbare Einkommen also
> unverändert bleiben?
>  
> Wer hat Hilfe?
>  
> Literaturhinweis:
>  Die oben erwähnte Literatur findet sich z.B. hier:
>  
> http://books.google.de/books?id=AflJBe4NGI8C&pg=PA121&dq=Haavelmo-Theorem&hl=de&ei=jdpiTOLgLIuCOPr7-fAJ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCkQ6AEwAA#v=onepage&q=Haavelmo-Theorem&f=false
>  
> Auf Seite 122 steht: C=a+b*(Y-T)
>  
> ...also Steuern abgezogen....
>
> Wer kann helfen???
>  Danke und Grüße
>  Jan




Der Multiplikator einer Staatsausgabenerhöhung beträgt 1. Im Klartext bedeutet das, dass sich für jede zusätzliche Einheit G, die über Steuern refinanziert wird, das Einkommen Y um wiederum eine Einheit erhöht. Das verfügbare Einkommen, welches als Yv = Y − T definiert ist, bleibt dabei konstant.

Das Haavelmo-Theorem setzt voraus, dass zusätzliche Staatsausgaben über eine entsprechende Steuererhöhung kompensiert werden. Deshalb wird G = T gesetzt.



Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
MAKROÖ: Haavelmo Theorem: Danke!
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:10 So 15.08.2010
Autor: jsk85

Klasse, mittlerweile habe ich mich fest für die Lösung Yv=1.000 entschieden und freue mich, dass ich jetzt auch sicher sein kann, dass das richtig ist ;)

Danke für die ausführliche Antwort!!!!
Grüße
Jan

Bezug
                        
Bezug
MAKROÖ: Haavelmo Theorem: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 19:09 So 15.08.2010
Autor: Josef

Hallo Jan,

> Klasse, mittlerweile habe ich mich fest für die Lösung
> Yv=1.000 entschieden und freue mich, dass ich jetzt auch
> sicher sein kann, dass das richtig ist ;)
>  
> Danke für die ausführliche Antwort!!!!
>  Grüße
>  Jan


Freut mich, dass ich dir helfen konnte.


Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
MAKROÖ: Haavelmo Theorem: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:53 So 15.08.2010
Autor: Josef

Hallo Jank,


> 1.a) Die folgenden Größen für Konsum (C) und private
> Investition (I) sind gegeben: C=100+0,7Y, I=200. Berechnen
> Sie die Gleichgewichtswerte für Einkommen, Konsum, Sparen
> und Investition.
>  
> 1.b) Wie verändern sich die Gleichgewichtswerte von
> Einkommen, Konsum, Sparen und Investition, wenn
> Staatsausgaben (G=150) hinzukommen, die komplett durch eine
> Vermögenssteuer finanziert werden? Erläutern Sie Ihre
> Ergebnisse.
>  Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen
> Internetseiten gestellt.
>  
> Hallo,
>  oben stehende Aufgabe 1.a) ist easy zu lösen und ich habe
> folgende Werte ermittelt:
>  
> Y= 1000
>  C= 800
>  S = 200
>  I = 200
>  
> Interessant wird es bei Aufgabe 1.b)! Ich gehe davon aus,
> dass es sich hierbei um das Haavelmo Theorem handelt, da
> wir Staatsausgaben haben, die komplett durch exogene
> Steuern finanziert werden.
>  Die Berechnung sollte dann doch denkbar einfach sein:
>  
> Y=1150
>  C=905
>  S=245
>  I=245
>  


Vom Staat nehmen wir an, dass er die Bürgerinnen und Bürger auf zwei Arten besteuert. Zum einen erhebt er eine einkommensproportionale Steuer. Der Steuersatz beträgt t. Bei einem Einkommen in Höhe von 1000 und einem Steuersatz von 20 Prozent verbliebe den Bürgern ein verfügbares Einkommen in Höhe von Yv = 800.

Zum anderen besteuert der Staat die Bürger pauschal. Die Höhe der pauschalen Steuer beträgt Taut. Mit dieser Variablen werden die Einnahmen des Staates erfasst, die nicht vom Einkommen abhängig sind. Es muss sich dabei nicht um Steuern i.e.S. handeln, sondern man kann darunter auch Gebühren und Beiträge fassen.

Die beiden Steuerarten vermindern das Einkommen Y um die Steuereinnahmen des Staates (= tY+Taut). Den privaten Wirtschaftssubjekten verbleibt nach Abzug der Steuern das verfügbare Einkommen Yv:


Y = C+I+G



[]siehe hier


Viele Grüße
Josef

Bezug
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