Mittelwertbildung Istwert < Regelungstechnik < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:04 Di 16.03.2010 | Autor: | phibbes |
Guten Abend zusammen.
Ich habe eine Frage zur Ermittlung des optimalen Abtastzyklus für den Istwert.
Ich habe hierzu unterschiedliche Angaben in der Literatur gefunden.
Erst einmal zu meiner Strecke:
Ich habe eine Strecke mit PT1-Verhalten. Die Parameter sind: Ks = 0,70051 und Tn = 14,4s.
In der Literatur habe ich Angaben gefunden wie
Ta <= 0,1*Tn
oder
Tn/10 < Ta < Tn/4.
Wie komme ich denn nun auf den richtigen Wert für meine Abtastperiode? Gibt es hierzu eine richtige Vorgehensweise?
Danke schon einmal im Voraus!
Viele Grüße
Philipp
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:23 Mi 17.03.2010 | Autor: | Infinit |
Hallo Philipp,
leider gibt es zu dieser Frage keine allgemeingültige Antwort, denn es hängt von der Art der Regelstrecke und den gewählten Parametern ab, in welchem zeitlichen Abstand man abtasten sollte. Generell sollte das Shannon-Theorem erfüllt sein, man sollte also mindest mit dem doppelten der im Signal vorkommenden höchsten Frequwenz abtasten, sonst entstehrn Fehler durch eine Unterabtastung. Ob man jetzt aber bei so einem relativ gutmütigen Verhalten wie es ein PT1-Glied aufweist, mit einem Faktor 5 oder nur mit einem Faktor 2 überabtasten sollte, das hängt ganz von der Verarbeitungsfähigkeit der anschließenden Signalverarbeitung ab. Einen systematischen Fehler machst Du bei der Wahl dieser Abstandswerte auf keinen Fall. Denke aber beispielsweise mal an ein PT2-Glied, das durchaus beim Einschwingen Überschwinger aufzeigen kann. Wenn Du hier nicht dicht genug abtastest, bekommst Du von diesem Verhalten eventuell überhaupt nichts mit.
Eine allgemeingültige Antwort, bis auf die, das Abtasttheorem einzuhalten, gibt es leider nicht.
Viele Grüße,
Infinit
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(Frage) beantwortet | Datum: | 07:15 Do 18.03.2010 | Autor: | phibbes |
Danke Infinit
Dann muss ich das wohl experimentell ermitteln.
Hab noch einmal ne kurze Frage zu meinen Parametern für die PI-Regelung.
Ich habe ja eine relativ große Nachstellzeit von 14,5s ermittelt.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Regelung um den AP von 4,5bar etwas träge ist und manchmal ziemlich lange braucht um eine kleine Änderung am Istwert auszugleichen. Also zum Beispiel eine Änderung von 0,02 bar. Bis die Regelung das realisiert regelt der PI weiter nach oben so dass der Istwert weiter steigt.
Sollte ich für die Regelung im AP die Nachstellzeit verkleinern? Also den Parameter für die Regelung?
Grüße
Philipp
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(Antwort) fertig | Datum: | 09:16 Sa 20.03.2010 | Autor: | Infinit |
Hallo Philipp,
wenn Du es Dir erlauben kannst, die Einschwingzeit etwas zu verkleinern, so solltest Du das tun. Auch hier gibt es leider keinen allgemeingültigen Tipp. Berücksichtige, ab welchen Druckänderungen die Regelung überhaupt ansprechen soll und wie schnell Du das Ganze ausgeregelt haben willst. Es gibt noch Absätze mit umschaltbaren Regelzeitkonstanten, aber das ist ein heisses Eisen (habe mich im Studium damit auseinandergesetzt), denn auch hier tritt dann irgendwann die Frage auf, ab welcher Änderungsgröße reragiere ich mit welchem Zeitkonstantensatz. Zu rechnen ist dann da leider kaum mehr was, man muss simulieren (damals noch in Fortran 77).
Verlasse Dich auf Dein gefühl und spiele ruhig etwas mit den Parametern rum. Das ist sicher kein hochwissenschaftlicher Ansatz, aber die typische Arbeitsweise eines Ingenieurs.
Viele Grüße,
Infinit
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