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(Umfrage) Beendete Umfrage | Datum: | 12:12 So 18.10.2009 | Autor: | kegel53 |
Hallo Leute,
ich steh vor meinem ersten Proseminar und weiß überhaupt nicht wie ich da jetzt am besten rangehen soll. Wir arbeiten mit dem Buch von Jürgen Appell "Analysis in Beispielen und Gegenbeispielen" und mir wurde das Thema Unstetigkeitsmengen zugeteilt. Im Buch umfassst das Thema bzw. Kapitel 6 Seiten und anderswo finde ich nichts zu den Unstetigkeitsmengen. Der Vortrag am Ende sollte rund eine Stunde dauern. Kann mir jemand weiterhelfen? Es wär echt klasse wenn mr jemand die grobe Vorgehensweise in nem Proseminar schildern könnte und wie man die paar Seiten Infos zu nem 1-stündigen Vortrag streckt!! Besten Dank.
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> ich steh vor meinem ersten Proseminar und weiß überhaupt
> nicht wie ich da jetzt am besten rangehen soll. Wir
> arbeiten mit dem Buch von Jürgen Appell "Analysis in
> Beispielen und Gegenbeispielen" und mir wurde das Thema
> Unstetigkeitsmengen zugeteilt.
Hallo,
nachdem Du Dir einen ersten Überblick verschafft hast über das, was Du vortragen sollst, mußt Du den Text erstmal sehr gründlich durcharbeiten.
Dazu gehört, daß Du eventuell fehlende Beweisschritte einfügst, und Dir für jeden Schritt, der im Buch vollzogen wurde, die Begründung überlegst.
Stößt Du auf Begriffe, Sätze oder anderes, was Dir nicht klar ist, solltest Du diese Dinge nachschlagen.
Sicher sind manche Beispiele nur angedeutet, Du mußt sie genau überlegen, Graphen skizzieren und sowas.
Auch Aussagen an eigenen Beispielen prüfen - selbst, wenn Du sie im Endeffekt gar nicht vorträgst.
Wenn Du den Text gut durchgearbeitet hast, wirst Du wissen, worum es geht und das zentrale Anliegen Deines Themas formulieren können.
Das ergibt die Einleitung für Deinen Vortrag, denn Du mußt ja zu Beginn die Zuhörer darauf vorbereiten, worauf in etwa Deine Bemühungen hinauslaufen sollen.
Es kann gut sein, daß Du für die Einleitung (und fürs Verständnis dessen, was Du tun sollst) Bezug nehmen mußt auf etwas, was einer der zuvor Vortragenden gemacht hat.
Z.B.: "X hat uns in seinem Vortrag gezeigt, daß ..., und ich möchte heute ... genauer untersuchen."
Wenn Dein Vortrag im Groben steht, wirst Du vielleicht auch mal Deinen Prof. aufsuchen und ihm erzählen, was Du zu tun gedenkst.
Meist/oft/immer sind diese um Ideen, was man sich zusätzlich nochmal "kurz" überlegen könnte (=soll), nicht verlegen, und es ist nicht von Nachteil, wenn man ihre Ideen schon kennengelernt hat, bevor man mit seinem Vortrag vor versammelter Mannschaft steht.
> Im Buch umfassst das Thema
> bzw. Kapitel 6 Seiten und anderswo finde ich nichts zu den
> Unstetigkeitsmengen.
Möglicherweise kommst Du mit dem aus, was im Buch steht.
Wenn im Proseminar ein Buch besprochen wird, ist das etwas anders, als wenn man einen Vortrag über die Flora und Fauna der Rocky Mountains hält, wofür man sich bei Hinz und Kunz Informationen zusammenklauben muß.
> Der Vortrag am Ende sollte rund eine
> Stunde dauern. Kann mir jemand weiterhelfen? Es wär echt
> klasse wenn mr jemand die grobe Vorgehensweise in nem
> Proseminar schildern könnte und wie man die paar Seiten
> Infos zu nem 1-stündigen Vortrag streckt!!
Ich glaube nicht, daß Du Angst haben mußt, daß Du die Zeit nicht füllen kannst.
Man täuscht sich hier oft. Die Gefahr, daß ein Vortrag viel zu lang wird ist viel größer als die, daß Du nach einer halben Stunde schon fertig bist.
Bedenke, daß Du an der Tafel stehst und auch einiges schreiben und malen wirst. (Oder sind Tafel und Kreide heutzutage komplett abgeschafft?)
Ich selbst würde z.B. die Beweise auf jeden Fall an der Tafel vormachen (und nicht bloß projizieren!) und mein Tun kommentieren. Das braucht Zeit!
Meist muß man, wenn man alles ausgearbeitet hat, eher raffen als strecken.
Dies merkst Du, wenn Du im Vorfeld Deinen Vortrag mal probehalber hältst - mit laut sprechen und aufschreiben.
Nimm einen Kommilitonen als Versuchskaninchen, aber auch Dein kleiner Bruder oder der Teddybär sind besser als nichts.
Beim Vortragen merkst Du auch, was Du vielleicht nicht richtig verstanden hast, und natürlich, ob Du zeitlich hinkommst.
Recht nützlich, wenn dann noch ein paar Tage Zeit sind und nicht nur drei Stunden...
Fang also rechtzeitig an.
Gruß v. Angela
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:12 So 18.10.2009 | Autor: | kegel53 |
Okay ich werd mich also ers mal daran machen und die 6 Seiten durcharbeiten. Vielen herzlichen Dank ers mal!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 04:06 Mo 19.10.2009 | Autor: | felixf |
Hallo Angela!
> Bedenke, daß Du an der Tafel stehst und auch einiges
> schreiben und malen wirst. (Oder sind Tafel und Kreide
> heutzutage komplett abgeschafft?)
Nein, die gibt es heutzutage immer noch, und viele Mathematiker nutzen sie auch (noch) gerne. Es gibt zwar auch viele Beamervortraege, grad ausserhalb des Studiums (in Oberseminaren, Kolloquien, auf Konferenzen, ...), aber die Mehrzahl der Vortraege (zumindest in den nicht angewandten Gebieten der Mathematik) finden nach wie vor an der Tafel statt.
(Teilweise auch aus dem Grund, das sie weniger aufwaendig vorzubereiten sind bzw. man sie spontaner halten kann )
Die Tafel hat immerhin den Vorteil, das der Vortragende etwas gebremst wird und die Zuhoerer so eine bessere Chance haben, dem Vortrag zu folgen. (Ja, es gibt da auch Ausnahmen, auf beiden Seiten...)
LG Felix
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(Antwort) fertig | Datum: | 04:02 Mo 19.10.2009 | Autor: | felixf |
Hallo
Auch wenn sich das eher allgemein auf Seminare bezieht, so ist dieser Text von Manfred Lehn vielleicht nuetzlich.
(Der Text "Wie bearbeitet man ein Übungsblatt?" auf der Seite ist ebenfalls sehr nuetzlich, wenn auch nicht wirklich fuer dieses Thema hier. Aber vielleicht kennt's wer noch nicht und freut sich nun darueber )
> ich steh vor meinem ersten Proseminar und weiß überhaupt
> nicht wie ich da jetzt am besten rangehen soll. Wir
> arbeiten mit dem Buch von Jürgen Appell "Analysis in
> Beispielen und Gegenbeispielen" und mir wurde das Thema
> Unstetigkeitsmengen zugeteilt. Im Buch umfassst das Thema
> bzw. Kapitel 6 Seiten und anderswo finde ich nichts zu den
> Unstetigkeitsmengen.
Such doch auch mal nach "Unstetigkeitsstellen" bzw. "Menge der Unstetigkeitsstellen".
> Der Vortrag am Ende sollte rund eine
> Stunde dauern. Kann mir jemand weiterhelfen? Es wär echt
> klasse wenn mr jemand die grobe Vorgehensweise in nem
> Proseminar schildern könnte und wie man die paar Seiten
> Infos zu nem 1-stündigen Vortrag streckt!! Besten Dank.
Nun, du wirst noch schnell merken, dass du Probleme haben wirst, die 5 Seiten vollstaendig in einer Stunde Vortrag unterzubringen. Also: etwas Kuerzen wirst du wohl muessen.
Und denk dran: ueb den Vortrag auch mal (am Besten mit ein paar Freunden als Zuhoerer, die auch Mathe studieren) um zu sehen wie lang zu wirklich brauchst. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber es gibt sehr viele die nach Ablauf der Zeit feststellen, wie wenig ihres Vortrags sie erst geschafft haben.
Was mich zu einem weiteren Tipp bringt: mache dir einen Plan, nach wieviel Zeit du wo in etwa sein willst. Und markiere dir vorher ganz viele Stellen, die du weglassen kannst (uninteressante Beweise, Beweisteile die nicht ganz so spannend sind, Bemerkungen die nicht so interessant sind, weitere Beispiele ...) damit du im Notfall spontan etwas weglassen kannst, ohne Probleme zu bekommen (etwa weil du spaeter merkst das du es doch gebraucht haettest) und den Vortrag mehr oder weniger in der Zeit zuende bringen kannst.
LG Felix
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