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Forum "Bauingenieurwesen" - Scherfugen von Passbolzen
Scherfugen von Passbolzen < Bauingenieurwesen < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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Scherfugen von Passbolzen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 23:55 Mo 03.03.2014
Autor: bauigel92

[Dateianhang nicht öffentlich]

Hallo zusammen,


ich arbeite gerade an einer Studienarbeit und weiss nicht so recht wie ich den gezeigten Anschluss ausführen soll. Ziel ist es den Querträger (HEA 220 rechts) an den Hauptträger (gekrümmter Brettschichtholz Bogenbinder links) anzuschließen. Im Anschlusspunkt wirkt eine vertikale Kraft von 160 kN.

Die Überlegung war den Anschluss mit Passbolzen auszuführen, siehe Skizze. Dies wäre aber nur effizient, wenn der Passbolzen mehrere Scherfugen ausbildet.

Allerdings ist mir nicht ganz klar wie viele Scherfugen der Passbolzen unter der gegebenen Belastung bildet. Zwar gibt es 2 Fugen jeweils zwischen Holz und Stahlblech, allerdings wird die Last ja nur von dem rechten Blech in das Holz übertragen. Darf ich hier nur eine Scherfuge für die Abscherfestigkeit der Verbinung ansetzen oder zwei?
Vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen.

Vielen Dank
Grüße

Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt:

http://www.techniker-forum.de/thema/anzahl-scherfugen-von-passbolzen.92114/

Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
        
Bezug
Scherfugen von Passbolzen: eine Scherfuge ansetzen
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:42 Di 04.03.2014
Autor: Loddar

Hallo bauigel,

[willkommenvh] !!


Du hast Recht: aufgrund der einseitigen (= nicht symmetrischen) Belastung des Anschlusses würde ich für jeden Passbolzen auch nur eine Scherfuge ansetzen.

Denn immerhin ist das linke Blech gänzlich unbelastet.


Bedenke auch die Torsion in dem Binder, welche aufgrund der nicht geringen Vertikallast entsteht.


Gruß
Loddar

Bezug
                
Bezug
Scherfugen von Passbolzen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:57 Mi 05.03.2014
Autor: bauigel92

Vielen Dank für die schnelle Antwort Loddar,

ich habe den Anschluss nun mit Passbolzen (d=20, 5.6) ausgeführt, und für eine Scherfuge berechnet.

Die Torsion berücksichtige ich ja einfach durch den kombinierten Schubspannungsnachweis aus Querkraft und aus Torsion oder? Der ist bei mir mit 0,4 locker eingehalten.

Bei meiner Ausführung (siehe Bild) habe ich die Passbolzen bewusst nur in  2 Reihen, und mit großen vertikalen Abständen ausgeführt, um den Querzugnachweis einzuhalten. Mir stellt sich aber noch eine Frage:

- Durch die Exzentrizität der Last, wird ja die obere Gruppe der Passbolzen auch auf Herausziehen, und die untere auf hineindrücken belastet. Die Belastung aus Herausziehen beträgt zwar nur 30 kN, die sich auch noch auf 6 Passbolzen verteilt, aber wie kann ich das nachweisen?
Für Passbolzen gibt es ja keine Nachweise für kombinierte Beanspruchung auf Herausziehen und Abscheren. Bzw. kann ich den Herausziehwiderstand berechnen, der geht ja aber auch schon zum Teil durch die Seilwirkung in meine Abschwerwiderstand nach Johanson- Theorie mit ein.
Kennst du dich da zufällig genauer aus?
Was hälst du allgemein von meinem Anschlussbild? Hälst du es für sinvoll, oder würdest du vielleicht ein anderes Verbindungsmittel wählen?
[Dateianhang nicht öffentlich]
Vielen Dank für deine Zeit!

Gruß Bauigel


Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
Bezug
                        
Bezug
Scherfugen von Passbolzen: an Stahlbau anlehnen
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:20 Mo 10.03.2014
Autor: Loddar

Hallo Bauigel!


Ich muss zunächst zugeben: ich bin deutlich mehr im Stahl- als im Holzbau zuhause (und den Holzbau habe ich noch nach alter DIN 1052 gelernt [old] ).


> Die Torsion berücksichtige ich ja einfach durch den
> kombinierten Schubspannungsnachweis aus Querkraft und aus
> Torsion oder?

[ok]


> - Durch die Exzentrizität der Last, wird ja die obere
> Gruppe der Passbolzen auch auf Herausziehen, und die untere
> auf hineindrücken belastet. Die Belastung aus Herausziehen
> beträgt zwar nur 30 kN, die sich auch noch auf 6
> Passbolzen verteilt, aber wie kann ich das nachweisen?
> Für Passbolzen gibt es ja keine Nachweise für kombinierte
> Beanspruchung auf Herausziehen und Abscheren.

Hier würde ich mich dem Stahlbau anlehnen (immerhin ist der Bolzen auch aus Stahl ;-) ):

Interaktion Zug / Abscheren

[mm] $\bruch{F_{v,Ed}}{F_{v,Rd}}+\bruch{F_{t,Ed}}{1{,}4\times F_{t,Rd}} [/mm] \ [mm] \le [/mm] \ 1{,}0$


> Bzw. kann ich
> den Herausziehwiderstand berechnen, der geht ja aber auch
> schon zum Teil durch die Seilwirkung in meine
> Abschwerwiderstand nach Johanson- Theorie mit ein.
> Kennst du dich da zufällig genauer aus?

Siehe meine Anmerkung oben.


> Was hälst du allgemein von meinem Anschlussbild? Hälst du
> es für sinvoll, oder würdest du vielleicht ein anderes
> Verbindungsmittel wählen?

Ich finde diesen Anschluss doch sehr aufwändig aufgrund der vielen Bolzen.
Aber spontan fällt mir auch nichts besseres ein (da müsste man evt. auch etwas mehr über die Gesamtkonstruktion wissen).


Gruß
Loddar

Bezug
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