Schwerlösliche Sulfide < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:09 Fr 06.04.2007 | Autor: | rem |
Aufgabe | Welche Elemente bilden schwerlösliche Sulfide, die mit einem Überschuss an Sulfidionen wieder in Lösung gehen? Wie heißen die entstehenden Produkte? Geben Sie ein Beispiel für eine solche Auflösung mit Reaktionsgleichung an. |
Hallo
Warum gehen (laut dieser Frage) die Sulfidionen wieder in Lösung? Müsste nicht bei einem Überschuss an Sulfidionen noch
mehr schwerlösliche Metallsulfide ausfallen?
Bsp.: Kupfer
[mm] Cu^{2+} [/mm] + [mm] S^{2-} \to [/mm] CuS
Bei übersättigten Lösungen fällt doch solange ein Bodenkörper aus, bis das Produkt der Edukten in etwa wieder mit dem Löslichkeitsprodukt übereinstimmt (die Lösung also wieder gesättigt ist).
Hilfe!
mfg
rem
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Hallo rem,
Nicht die Sulfidionen gehen wieder in Lösung, sondern die ausgefallenen Sulfide. Die entstehenden Komplexe heißen dann Sulfido- oder Thio-Komplexe.
Leider hab ich meinen Hollemann-Wiberg nicht zur Hand; aber nach einer kurzen Google Recherche habe ich Zinn als Kandidaten ausfindig gemacht, dessen Sulfide, z. B. [mm] SnS_{2} [/mm] mit überschüssigen [mm] S^{2-}-Ionen [/mm] als Thiokomplex in Lösung geht. Leider habe ich keine Formel gefunden.
Siehe:
http://www.aci.uni-hannover.de/Lehre/Praktika/QualiQuanti/Quali/Dokumente_aktuell/HinweiseQuali.pdf
und
http://chemie.uni-lueneburg.de/neu/Praktikum/PRAKT1_WS00_01.pdf
Da die ganze Angelegenheit im Qualitativen Praktikum zu verorten ist, wäre vielleicht auch der Jander / Blasius zu konsultieren. (Ich hab' keinen mehr.)
Von Silber ist ja auch bekannt, das sich schwerlösliches AgCl in überschüssiger [mm] Cl^{-}-Lsg. [/mm] wieder komplex löst als Dichlorokomplex: AgCl + [mm] Cl^{-} [/mm] <--> [mm] [Ag(Cl)_{2}]^{-}; [/mm] es ist also kein seltenes Phänomen.
LG, Martinius
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:02 Mo 09.04.2007 | Autor: | Martinius |
So, ich konnte jetzt einmal nachschauen, im Hollemann-Wiberg. Demnach existieren in wässriger Lsg. Trithiostannate(IV) [mm] [SnS_{3}]^{2-} [/mm] und Tetrathiostannate [mm] [SnS_{4}]^{4-}.
[/mm]
Bei der Kristallisation findet allerdings eine Umlagerung statt, so dass dem Trihydrat [mm] M_{2}[SnS_{3}] [/mm] * 3 [mm] H_{2}O [/mm] die folgende Formel zukommt: [mm] M_{2}[Sn(SH)_{3}(OH)_{3}].
[/mm]
LG, Martinius
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