Steuerbeispiel < Sozialwissenschaften < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:18 Fr 10.08.2007 | Autor: | jaxon |
Aufgabe | Peter und Paul entnehmen der städtischen Wasserversorgung die gleiche Menge an Wasser.Um die Wasserversorgung betreiben zu können,erhebt die Stadt von den Einwohnern Steuern oder Gebühren.Peter hat ein Jahreseinkommen von 100.000 und wirs mit 10.000 (10%) belastet,Paul hat ein Einkommen von 20.000 und würde mit 4.000(20%) des Einkommens belastet.
Ist die Gebührenpolitik bei Peter und Paul gerecht?
[...]Wegen unterschiedlicher Werturteile kommen Ökonomen oft zu unterschiedlichen Aussagen in Gutachten.
Eine Perfektionierung der Wissenschaft von der Volkswirtschaft wird uns nicht zur Klärung der Frage führen,ob Peter oder Paul zuviel bezahlt.
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Also ich meine das die Steuerabgaben hier ziemlich ungerecht behandelt werden!
Der Teil ab [...] soll Erläutert werden aber ich verstehe die 2 Sätze nicht ganz..hat Jemand vielleicht ne Ahnung?
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Hi Jaxon,
> Also ich meine das die Steuerabgaben hier ziemlich
> ungerecht behandelt werden!
> Der Teil ab [...] soll Erläutert werden aber ich verstehe
> die 2 Sätze nicht ganz..hat Jemand vielleicht ne Ahnung?
Ok, dann versuchen wir erst einmal den Teil nach [...] zu interpretieren. Ökonomen (i.d.R. Volkswirtschaftler) in einer Volkswirtschafts können die Besteuerung eines Staates aufgrund verschiedener Verfahren und Denkansätze bewerten und interpretieren. Man kann also durchaus sagen, das ein gewisser Bewerterungsspielraum je nach Herangehensweise/Einstellung zum Staat des jeweiligen Ökonoms, Einfluss auf die Bewertung der Besteuerung eines Staates und dessen Gerechtigkeit hat!!! ALso kann man erst einmal festhalten, das die verschiedenen Werturteile der Ökonomen duchaus durch pserönliche Präferenzen nicht mehr objektiv darstellen lässt. Beispiel: Ein Ökonom, der dem Staat und dessen Besteuerung zugetan ist, wird einen Denkansatz/Bewertungsmethode wählen, die die Besteuerung des Staates nach außen hin gercht erscheinen lässt...
Nun gehen wird auf den zweiten Satz ein: Wenn geschrieben steht, das die Wissenschaft der Volkswirtschaft perfektioniert werden soll, dann meint man i.d.R. die Modellierung/Abbildung der Volkswirtschaft in verschiedenen Modellen und Denkansätzen. Was heißt das? Zum Beispiel kann man in der stationären Betrachtung (ohne dynamische Effekte) einer Volkswirtschaft diese im Modell so vereinfachen, das man die Effekte der Besteuerung auf z.B. das Einkommen oder den Konsum mathematisch wie auch grafisch darstellen kann. Als Beispiel das IS-LM-Modell oder AS-AD-Modell. Wenn man von Perfektionierung spricht, meint man das man diese Modelle so reailitätnah wie möglich aufstellt, was i.d.R. sehr schwer ist. In unserem Fall will man also durch sehr gute Modelle/Denkansätze die Besteuerung möglichst realitätsnah abbilden... Aber wie bildet man nun Gerechtigkeit der Besteuerung abbilden? Da gehen die Probelem schon los. Wie kann man das mathematisch solide darstellen? Sicher gibt es Methoden und Ansätze, die dies möglich machen, aber diese sind immer mit gewissen Annahmen verbunden, die dann die Realitätsnähe wieder ein Stück weit zerstören... Also kann man durchaus den Schluss ziehen, das auch eine Perfektionierung der Wissenschaft in Hinblick auf die Volkswirtschaft uns niemals bei der Klärung unserer Frage helfen kann. Somit sind wir nun schlauer, was die beiden Sätze angeht.
Wie du siehst, kannst du sicher sagen das man zu dem Schluss kommen kann, das die Besteuerung ungerecht ist. Aber mindest genauso, das sie gerecht sei! Dies ist alles eine Frage des Standpunktes des Betrachters, wie ich meine. Es erscheint sicher ungerecht, das jemand der weniger Geld verdient, einen höheren Steuersatz bezahlen muss... Aber man kann auch andersherum argumentieren, das es gerecht wäre das so jemand im Verhältnis mehr an Steuern bezahlt, weil man in einer westlichen Gesellschaft davon ausgehen kann, das es mehr Leute gibt die eher weniger verdienen. Also würde der Staat sbsolut gesehen weniger Steuereinnahmen einfahren, wenn man prozentual gesehen den gleichen Steuersatz erheben würde... Wie du sieht, befindet sich der Betrachter in einem Dilemma. Alles Politik *smile*! Einen weiteren schönen Denkansatz findest du hier:
Gerechte Steuergesetze und gleichmäßiger Vollzug sind Grundvoraussetzung für eine gerechte Besteuerung (Sicht der Gewerkschaften)
Liebe Grüße
Analytiker
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:03 Fr 10.08.2007 | Autor: | jaxon |
dankeschön für diese ausführliche definition :)
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